Mülheim - Der jüdische Friedhof liegt versteckt am Neurather Ring. Das letzte Begräbnis fand hier 1942 statt, danach wurde der Friedhof geschlossen. Am Pogrom-Gedenktag wollen wir an ihn und andere erinnern.
Lediglich bei Heimat- oder Kulturführungen wird er aufgeschlossen und besucht. Gepflegt wird das Gelände nicht, aber das entspricht den Gewohnheiten der jüdischen Glaubensgemeinschaft. Schade, denn Friedhöfe zeichnen auch ein Bild der lokalen Geschichte.
Das ist bei Grabsteinen, die auf dem Gesicht liegen, nicht einfach. Das Gelände, wie auch der jüdische Friedhof in Deutz, wird von der Synagogen-Gemeinde Köln verwaltet. Auch in Leverkusen ist ein jüdischer Friedhof. (rb/MF)
Deutz - Unweit der KölnArena liegt an der Gummersbacher Straße ein kleiner Park. Hier war der alte Deutzer Friedhof, genauer, der alte Deutzer Kommunalfriedhof. Heute finden wir dort noch ein paar Gräber und Steine.
Der Friedhof entstand im Jahr 1822 und diente als konfessions- unabhängige Begräbnisstätte der Stadt Deutz, die im Jahr 1888 von Köln eingemeindet wurde. Heute ist der Friedhof ein „aufgelassener Friedhof“, Bestattungen finden nicht mehr statt.
Stattdessen dient das Gelände als Rückzugs- und Erholungsraum. Das Friedhofsgelände geht nahtlos in den sogenannten Pyramidenpark über, der an das ehemalige Straßenbahndepot der Kölner Verkehrsbetriebe an dieser Stelle erinnert. (rb/MF)
Stammheim - Der 1888 eröffnete Friedhof öffnet sich von der Scharffensteinstraße aus. Von der alten schmiedeeisernen Toranlage zieht sich der mittlere Weg auf das Hochkreuz hin. (Stadt Köln)
Kommentar: Stammheim hat nicht nur zwei Friedhöfe, sondern auch einen bemerkenswerten Kirchen-Neubau. Und das, wo andernorts Kirchen eher geschlossen oder sogar abgerissen werden.
Hier herrscht offenbar ein besonders lebendiger Geist. Auch die Öffnung des alten Friedhofs für Besucher erfolgt durch den Einsatz von Ehrenamtlern, wie uns ein Friedhofsbesucher sagte. (rb/MF)
Kalk - An der Kapellenstraße erwarben die Ortsgemeinden Kalk und Vingst 1857 ein Grundstück und legten dort einen kommunalen Friedhof an. Vorhanden sind vom ursprünglichen Friedhof noch die Einfriedungsmauer mit Eisengitter, ein Kriegerdenkmal und ca. 50 Grabmäler.
Die Gräber sind zum Teil umgestürzt und mit Bäumen bestanden. Die gesamte Anlage wurde nach Beendigung der Friedhofsnutzung mit Parkbänken und Wegen ausgestattet und dient heute der Naherholung. Im hinteren Teil endet die heute im Stadtteil Köln-Kalk liegende Anlage an der Bahnline.
In direkter Nachbarschaft ist das ehemalige Klarissenkloster, das ebenfalls eine neue Nutzung erfahren hat, die Unterbringung von Geflüchteten. Der neue Kalker Friedhof wurde bereits 1904 in Merheim angelegt, weil der Platz an der Kapellenstraße nicht mehr ausreichte. (rb/MF)
Mülheim - Neben den meist großen städtischen gibt es in Köln auch meist kleinere konfessionelle Friedhöfe. Einer davon ist der alte katholische Friedhof an der Sonderburger Straße. Er ist einer der ältesten Friedhöfe im Stadtgebiet von Köln.
Er wird von der katholischen Kirchengemeinde St. Clemens und Mauritius verwaltet und bis heute genutzt. Wann genau der Friedhof entstand, ist nicht belegt. Da die Friedhofskapelle im 13. Jahrhundert erbaut wurde, und zu der Zeit Kirchengebäude und Kirchhof stets eine Einheit bildeten, sollte er dasselbe Alter haben.
Bemerkenswert ist das Grabmal Tomic, wo die Familie in der Grabfigur ihre ermordete Tochter nachbilden ließen. Ebenso bewegend ist die Grabstelle der totgeborenen Kinder, wo seit einigen Jahren jeweils am letzten Sonntag im Jahr die Urnenbestattung tausender Kinder aus ganz Köln stattfindet. (rb/MF)
Bergisch Gladbach - Friedhöfe sind im Sonnenschein am schönsten. Bei unserem Besuch heute hängen die Wolken tief. Der Begräbniswald ist menschenleer, es herrscht sozusagen Totenstille. Trotzdem erfreut die Anlage den Betrachter, sie ist abwechslungsreich und gepflegt.
Die Grabstellen sind, wie bei Baumgräbern üblich, nicht geschmückt. Lediglich ein kleines Schild am Baum verrät die Grabnummer, aber nicht den Namen des Verstorbenen. Den findet man am Andachtsplatz an einer großen Tafel, wo die Namensschilder der Toten nebeneinander angebracht sind. Fast wie die Klingelschilder in einem großen Haus ..
Etwas Buntes scheint durch die Büsche, das sich als die Bauwagen-Außenstelle eines Waldkindergartens herausstellt. Wir finden das eine schöne Friedhofs-Nutzung: Neues und vergangenes Leben friedlich nebeneinander. Und hinter dem Bauwagen sind die Brombeeren reif. Da können wir nicht widerstehen .. (rb/MF)
Köln - Das Verhältnis von Urnen- und Sargbestattungen hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert und liegt mittlerweile bei 70:30. Aufgrund des Wandels stehen auf den Friedhöfen mehr Flächen zu Verfügung, da Urnengräber weniger Platz benötigen.
Entsprechend veränderte sich das Bild auf den Arealen zunehmend. Flächen blieben ungenutzt, andere wurden nach einer umfangreichen Umgestaltung zu Bestattungsgärten. Gemeint damit ist damit eine umgestaltete Friedhofsfläche, die eher einer klassischen Gartenanlage ähnelt.
Im Unterschied zu einer normalen Friedhofsgestaltung liegen die Gräber nicht in Reihen, sondern in der Landschaft, so dass Bestattungen nach persönlichen Vorstellungen erfolgen können. Es gibt Bestattungsgärten in Kalk, Mülheim, Porz und im Umland in Bergisch Gladbach, Lohmar und Troisdorf. (PR)
Bergisch Gladbach - Das Bestattungshaus Pütz-Roth ist bekannt für seinen innovativen Zugang zum Thema Tod und Sterben. Die Hinterbliebenen und die Begräbniskultur als Ganzes erfahren im Bestattungshaus viel Zuwendung.
Große öffentliche Aufmerksamkeit erlangte das Haus vor Jahren, als es seine Räume für das Kabarett-Duo Rainer Pause und Martin Stankowski mit ihrem Programm “Tod im Rheinland - eine bunte Knochenlese” öffnete.
Auch heute betreibt das Bestattungshaus Öffentlichkeitsarbeit mit Vorträgen, Lesungen, Infotagen, Trauerbegleitung und Benefiz-Veranstaltungen. Die Homepage von Pütz-Roth informiert über die aktuellen Termine. (rb/MF)
Troisdorf - Ein Denkmal an der Burg Wissem in Troisdorf erinnert an den 2016 in Siegburg gestorbenen Cap Anamur-Gründer Rupert Neudeck. Die Kosten tragen ehemalige vietnamesische Flüchtlinge in Deutschland.
Neudeck habe mit seiner Hilfsorganisation Cap Anamur mehr als 11.300 vietnamesische Bootsflüchtlinge oft vor dem sicheren Tod gerettet. Enthüllt wurde das Denkmal - ein Rettungsboot aus Holz - mit einem Festakt am 12. Mai 2018.
Der gebürtige Danziger Neudeck hatte 1979 mit Unterstützung des Schriftstellers Heinrich Böll das Komitee „Ein Schiff für Vietnam“ gegründet. Daraus ging 1982 das Komitee Cap Anamur/Deutsche Notärzte hervor. (WDR)
Mülheim - Neben den städtischen gibt es in Köln auch konfessionelle Friedhöfe. Einer davon ist der evangelische Friedhof an der Bergisch Gladbacher Straße.
Er besteht seit dem Anfang des 17. Jahrhunderts und gehört damit zu den ältesten als solche erhaltenen Friedhöfen in Köln. Die Bestattungen erfolgten seit etwa 1614. Eines der ersten Gräber – der Grabstein Gertrud Tilmans im Eingangsbereich – ist erhalten geblieben.
Ebenso erhalten geblieben sind viele, teils aufwändige, Familiengrabstätten des Mülheimer Bürgertums des 18. und 19. Jahrhunderts, darunter die der Familien Charlier und Andreae. (Wikipedia)
Dellbrück - Der Friedhof an der Thurner Straße wurde 1888 von den Gemeinden Thurn und Strunden errichtet. Vom Zugang Thurner Straße öffnen sich parallel zum heutigen Hauptweg in Flur 1 die Grabstätten aus der frühen Zeit, wie zum Beispiel die Grabstätte Stollenwerk.
Kurios ist die Grabstätte Liese Zimmermann zu nennen (1894). Das im rechten Winkel ausgeführte Wandgrab zeigt ein klassizistisch aufgefasstes Wandgrab. Im rechten Winkel hierzu wird eine Sitzbank angegliedert. Am hinteren Ende schließt eine Wand, die ein Urnengefäß trägt, die Grabstätte ab.
Ungewöhnlich, aber klar in seiner Darstellung ist die Grabstätte für Gustav Wodarczyk: ein Granitsockel trägt einen Amboss aus Marmor. Der Verstorbene war von Beruf Schmiedemeister. Als Mundartdichter der kölschen Literatur hat er viele bedeutende Stücke verfasst. (Stadt Köln)
Dünnwald - Der Dünnwalder Friedhof am Goffineweg öffnet sich mit seinen ältesten Teilen vom Holzweg aus. Die Breite des alten Teiles ist über die gewachsene Friedhofshecke am Holzweg erkennbar.
Vom Hauptportal des Holzweges läuft der Weg auf das Hochkreuz zu. An seinem Ende sind links die Gräber der Gefallenen des 1. Weltkrieges. Rechts vom Hauptweg erinnert die alte Trauerhalle an die Opfer des 2. Weltkrieges. (Stadt Köln)
Kommentar: Vor einigen Jahren lebte eine Obdachlose ein Jahr lang auf dem Dünnwalder Friedhof, bevor es ihr gelang, die Vormundschaft abzustreifen und in Mülheim wieder eine normale Wohnung beziehen zu können. (rb/MF)
Flittard - Mit dem Bau der Hubertuskirche im 12. Jahrhundert entstand auch der Kirchhof. Die barocken Grabkreuze, die um die Kirche herum angeordnet sind, legen ein beredtes Zeugnis der Geschichte Flittards ab.
Der Friedhof nahm bis zum Jahre 1885 auch die Verstorbenen aus Unterstammheim auf. Ab diesem Zeitpunkt ließ die Bürgermeisterei Merheim in Stammheim einen katholischen Friedhof anlegen.
Der heutige Friedhof wurde im Jahr 1901 eröffnet. 1941 und 1951 wurde der alte Pfarrfriedhof südlich und nördlich der Kirche unter Verwendung der historischen Steinkreuze neu gestaltet. Der Friedhof öffnet sich von der Hubertusstraße aus. (Stadt Köln)
Holweide - Der Holweider Ortsfriedhof liegt an der Burgwiesenstraße. Er wurde 1907 unter Verwaltung der Bürgermeisterei Merheim angelegt und eröffnete Allerheiligen des gleichen Jahres. Er ist 21.800 qm groß und hat 2020 Grabstätten.
Das macht ca. 10qm pro Grab inclusive der Infrastruktur und der Verkehrswege. Der Flächenbedarf wird durch die beliebter werdenden Urnen- und Baumbestattungen erheblich reduziert. Auch die begrenzten Nutzungszeit der Gräber machen deutlich, dass der Mensch nur Gast auf Erden ist.
Bestenfalls im Himmel erwartet uns eine ewige Heimstatt. Aber diese Erwartung wurde bislang nicht bestätigt. Das Volk der Juden jedenfalls lässt aus gutem Grund eine weitere Nutzung einmal angelegter Friedhöfe nicht zu. Sie möchten halt auf alles vorbereitet sein .. (rb/MF)
Merheim - Der Kalker Friedhof öffnet sich vom Kratzweg aus. Am Hauptportal tritt die Grabstätte des Kommerzienrats Bardenheuer hervor. Er stellte das Grundstück zur Verfügung, als der alte Kalker Friedhof an der Kapellenstraße geschlossen wurde.
So kommt es, dass der Kalker Friedhof in Merheim gelegen ist. Eröffnet wurde er am 3. November 1904; die nordöstlichen Flure kamen in den 1960er Jahren dazu. Der Friedhof hat mit 154.500qm eine stattliche Größe, entsprechend auch die Zahl der Grabstätten mit 13.060. (Stadt Köln)
Die Lage am Kratzweg hat nichts mit dem umgangssprachlichen "abkratzen" für "sterben" zu tun. Abkratzen bedeutete früher, sich mit einem Kratzfuß zu verabschieden. Das war ein höfisches Anstandsritual, eine rückwärtige Seitbewegung mit dem linken Fuß, verbunden mit einer Verbeugung. (rb/MF)
Brück - Wir gingen ein Stündchen spazieren und landeten in Brück am Lehmbacher Weg auf dem städtischen Friedhof. Am Eingang informierten uns kurz hintereinander zwei Schilder:
Auf dem ersten wies die amtierende Oberbürgermeisterin darauf hin, dass das Befahren des Friedhofs nicht erlaubt ist. Auf einem anderen Schild informierte uns der ehemalige Oberbürgermeister, dass man hier nur Schrittgeschwindigkeit fahren darf.
Das ist im Grunde ja auch kein Widerspruch, vor allem nicht im Rheinland: Die Lebenden hören auf den Bürgermeister und fahren im Schritttempo. Die Toten gehorchen der Bürgermeisterin und fahren eben gar nicht .. (rb/MF)
Stammheim - Der Friedhof Schönrather Hof wurde als parkähnlicher Friedhof geplant und angelegt. Er diente als Entlastungsfriedhof für die bestehenden Mülheimer Friedhöfe und wurde im September 1967 eröffnet.
Der Zugang erfolgt über den Haslacher Weg in der Bruder-Klaus-Siedlung. Diese Grabarten sind möglich: Wahlgrabstätten für Sarg- und Urnenbestattungen, Grabstätten ohne Pflegeverpflichtung für Sarg- und Urnenbestattungen.
Wer beschreibt, wo der Friedhof liegt, gerät in gewisse Nöte. Einheimische sagen: In der Bruder-Klaus-Siedlung. Der Stadtplaner meint, in Stammheim, und beide haben recht. In Richtung Kommunalweg schließt sich der Tierfriedhof an. (rb/MF)
Mülheim - Auf dem Friedhof ist es still und nachdenklich. Mit dem Tod und der Begrenztheit des Lebens konfrontiert zu werden, ist nicht lustig. Aber eines ist sicher: Auf dem Friedhof landen wir alle - wenn wir Glück haben.
Mit etwas weniger Glück verbrennen wir bei einem Unfall oder tauchen nach einen Schiffsunglück nicht mehr auf. Für die Angehörigen ist es tröstlich, die leibliche Anwesenheit des Verstorbenen mit einen konkreten Ort verbinden zu können.
Auf Friedhöfen finden Tote und Trauernde ihren Frieden. Nach den vielen Kämpfen des Lebens ist der Tod ein versöhnlicher Schluss- Akkord. Wie nach einem guten Konzert: Beglückt von der Musik, aber auch erleichtert, dass man endlich nach Hause darf. (rb/MF)
Mülheim - Die Rundschau empfiehlt eine rechtsrheinische Friedhofs-Radtour. Am östlichen Rand des Bezirks ist der Ostfriedhof am Dellbrücker Mauspfad. Der Boxer Jupp Elze und NRW-Ministerpräsident Heinz Kühn liegen hier begraben.
Der evangelische Friedhof in Mülheim, Bergisch Gladbacher Straße, besteht seit Anfang des 17. Jhdt. Eins der ältesten Gräber (Gertrud Tilmans im Eingangsbereich) ist noch gut erhalten. Viele ehemalige Fabrikanten haben sich dort ein Denkmal gesetzt."
Der katholische Friedhof Sonderburger Straße weist als Besonderheit die lebensnahe Statue einer jung verstorbenen Tochter auf. Der jüdische Friedhof am Neurather Ring ist geschlossen. Eine Rarität ist der Tierfriedhof am Höhenhauser Ring. (rb/MF)
Deutz - Wir sind mit den Rädern unterwegs von den Poller Wiesen zurück nach Mülheim. Dabei kommen wir am Judenkirchhofsweg vorbei. Hier ist tatsächlich ein alter Friedhof, auf dem aber nicht mehr bestattet wird.
Die Wikipedia erklärt: "Der jüdische Friedhof am Judenkirchhofsweg in Deutz wurde 1695 gegründet. Er ist der älteste erhaltene jüdische Friedhof in Köln. Die letzte Bestattung erfolgte 1941 während des Zweiten Weltkriegs.
Die 18.000 m² große Friedhofsanlage ist naturbelassenen. Unterschiedliche Organisationen bieten gelegentlich Führungen an. Besitzer und Verwalter des Geländes ist die Synagogen-Gemeinde Köln." (rb/MF)
Vogelsang - Das Krematorium Köln wurde 1937 eröffnet. Es befindet sich an der Venloer Straße auf dem weitläufigen Westfriedhof. Das Krematorium ging 2019 von der Stadt Köln in den Besitz der holländischen Facultatieve über, die es 2019/2020 umfassend renovierte.
Der neue Eigentümer sieht die neue Situation so: Hiermit hat die Stadt Köln ein Krematorium, das heutige Ansprüche erfüllt und der Kölner Bevölkerung und der des Umlandes die Möglichkeit bietet, in der eigenen Stadt auf würdige Art und Weise Abschied von ihren Angehörigen zu nehmen. (PR)
Kommentar: Wenn die Zahl der Urnenbestattungen weiter zunimmt, hat der neue Besitzer klug investiert. Ob das muslimische Gräberfeld auf dem Westfriedhof ein ähnlicher Erfolg wird oder die Toten weiter in der "Heimat" bestattet werden, ist ein Gradmesser für den Stand der Integration. (rb/MF)
Höhenberg - Am 30. September 1904 wurde der Friedhof als kommunaler Stadtfriedhof der selbständigen Stadt Mülheim am Rhein eröffnet. Da die Bürger vorher auf zwei getrennten konfessionellen Friedhöfen bestattet wurden, wurde anfangs auch hier nach Konfessionen getrennt.
So wurden rechts des Hauptweges Reihengräber für Katholiken und links Reihengräber für Protestanten angelegt. Aus dem Jahre 1903 stammt der dreiteilige Torbau am Haupteingang an der Frankfurter Straße. Das Backsteingebäude der Friedhofsverwaltung steht heute unter Denkmalschutz.
Die Trauerhalle des Friedhofs wurde in den 1960er Jahren erbaut. Die beiden Trauerbuchen vor dem Haupteingang mit einem Stammumfang von circa 2 Metern und einem Kronendurchmesser von circa 10 Metern sind aufgrund ihrer Seltenheit in Größe und Erscheinungsbild als Naturdenkmal ausgewiesen. (Stadt Köln)
Stammheim - Der Friedhof am Stammheimer Ring wurde 1914 angelegt. Das Grundrissbild erstreckt sich zu einem Dreieck. Die Flure werden symmetrisch durch das große Hochkreuz unterteilt. (Stadt Köln)
Kommentar: Stammheim hat nicht nur zwei Friedhöfe, sondern auch einen bemerkenswerten Kirchen-Neubau, wo andernorts Kirchen geschlossen oder sogar abgerissen werden.
Ein Rundgang über den Friedhof zeigt einige bemerkenswerte Grabgestaltungen, die unser Bild nur unzureichend wiedergeben kann. Hier herrscht offenbar ein besonders lebendiger Geist .. (rb/MF)
Dellbrück - Auf dem Ostfriedhof sind heutige Grabstätten, aber auch Gräber aus der Jungsteinzeit. Auf einem Stück, das damals noch nicht zum Friedhof gehörte, stand im 2. Weltkrieg ein Zwangsarbeiterlager.
Ein beeindruckendes Denkmal von Joseph Höntgesberg erinnert an diese dunkle Kapitel der Kölner Geschichte. Neben Wahl- und Reihengräbern sind auch Beisetzungen unter Bäumen und im Naturwald möglich.
Der Haupteingang ist am Dellbrücker Mauspfad; erreichbar mit der Buslinie 154, Haltestelle Ostfriedhof. Vom nahen Tierheim schallt oft Hundebellen herüber, das ist normal und kein Grund zur Beunruhigung. (rb/MF)
Stammheim - Man mag die Bestattung von Tieren für unangemessen halten. Angeblich steht der Mensch nach Gottes Wille über ihnen. Tiere haben keine Seele, sie sind "Sachen", die der Mensch benutzen darf.
Wir sehen das anders und verstehen Menschen gut, die Haustiere wie Familienangehörige behandeln. Viele Menschen finden bei ihren Haustieren verlässlichere Treue und Zuneigung als bei den wankelmütigen Mitmenschen.
Am Stammheimer Ring ist ein Tierfriedhof. Wir besuchen ihn gelegentlich, auch wenn dort keine "Familienangehörigen" liegen. Er ist nicht groß oder eindrucksvoll, aber uns rühren die Gräber. Manche erinnern an Kindergräber, das ist kein Zufall. (rb/MF)
Odenthal - In Odenthal heißt das Waldareal für Baumbestattungen "Trostwald". Prinz Hubertus zu Sayn-Wittgenstein, Eigentümer der 10 ha große Fläche unterhalb des Friedhofes Selbach, hat sich für den Namen entschieden.
Er vermarktet das Gelände selbst und nicht unter dem Dach der bundesweiten Friedwald GmbH. Auch die Gärten der Bestattung beim Unternehmen Pütz-Roth oder der städtische Beerdigungswald in Bergisch Gladbach sind eigenverwaltet.
Die Gemeinde ist Friedhofsträger, die von Sayn-Wittgenstein gegründete Forstland GmbH Betreiber des Trostwaldes. Zwei Halbtagskräfte kümmern sich um die Büroarbeit. (KStA)
Dünnwald - Marion Euskirchen vom Römisch-Germanischen Museum ist sicher: Im Wald bei Dünnwald befinden sich in zwei Arealen, getrennt vom kleinen Katterbach, rund 400 Gräber aus grauer Vorzeit, angelegt zwischen 900 bis 400 vor Christus.
Große Wälder wie heute gab es damals nicht, die Topografie in der Eisenzeit bzw. Hallstattzeit vergleicht Euskirchen mit der Toskana – eine Busch- und Heidelandschaft, hier und da unterbrochen von einem Gehöft, einem kleinen Dorf und vereinzelten Bäumen.
Im Rechtsrheinischen existieren noch rund 3000 Urnengräber aus der Hallstattzeit. Sie befinden sich vor allem entlang dem Mauspfad, der schon damals eine wichtige Reise- und Handelsroute war und wegen seiner erhöhten Lage von Hochwasser verschont blieb. (KStA)
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