Mülheim / Istanbul - In Mülheim leben viele türkische Muslime. Deren häufig starke Verbundenheit mit dem türkischen Heimatland ist unbestritten. Deshalb ist die folgende Meldung auch für die deutschen Nachbarn aufschlussreich. Reicht doch Erdogans Hand über die Moscheevereine und ihre Imame tief in die deutsche Gesellschaft hinein:
"Der Chef der staatlichen türkischen Religionsbehörde Diyanet, Ali Bardakoglu, wurde überraschend von seinem Posten entfernt. Hintergrund der Ablösung ist möglicherweise der Kopftuchstreit. Bardakoglu, Professor für islamische Theologie und Jurist, erklärte, das Tragen eines Kopftuches sei keine religiöse Pflicht, sondern eine "persönliche Entscheidung" der Frau. Er galt als Vertreter eines gemäßigten, modernen Islam."
Die Diyanet beruft und besoldet etwa 55 000 Imame und arbeitet wöchentlich die Texte der Freitagsgebete aus, an die sich die Imame zu halten haben. Sie entsendet die Imame für die religiöse Betreuung türkischer Muslime im Ausland. Ein kontroverses Thema in Deutschland, weil sie häufig weder Deutsch sprechen noch mit Deutschland vertraut sind.
(KStA)