Mülheim / München - Wäre Dominik Brunners Herz nicht krankhaft vergrößert gewesen, hätte der Manager die tödliche Auseinandersetzung mit zwei Jugendlichen am Münchner S-Bahnhof Solln wohl überlebt. So der an der Obduktion beteiligte Sachverständige Keil vor dem Landgericht München. Die Tritte gegen Kopf und Körper seien zwar lebensgefährlich gewesen, er hätte sie aber überlebt.
(T-Online)Kommentar: In dieser Logik fehlt noch ein kleiner Schritt und die "Vorerkrankung" des Opfers wirkt sich mildernd auf das Strafmaß aus. Auch in Mülheim wusste die Polizei schon unmittelbar nach einer
Karnevals-Schlägerei, dass das Opfer nur deswegen bewußtlos umgefallen war, weil eine Vorerkrankung vorlag.
Im vernünftigen Bemühen, den jugendlichen Tätern die Zukunft nicht zu verbauen, müssen sich die Opfer aber keine mangelnde Fitness vorwerfen lassen. Das ist für die Bewertung der Straftat unerheblich, solange die Erkrankung für die Täter unsichtbar war. Ist sie aber offensichtlich, z.B. bei einem Behinderten, ist sie sogar strafverschärfend. (rb/MF)