Reeder Monke (Emre Kayhan) begleitet Marie (Nina Standau) zur Hinrichtung Störtebekers. (Foto: Rafi)
Von Helden und Schurken
Mülheim - Nach einem Jahr Proben war es endlich soweit. Die Schüler der 9. und 10. Klasse der Realschule Lassallestraße zeigten an drei Abenden in ihrem Theaterstück "Von Helden und Schurken" ihr Können .. Die Zuschauer mussten sich besonders im zweiten Teil des Stücks stets die Frage stellen, ob die Helden des Nibelungen- Liedes tatsächlich Helden sind oder nicht.

Bevor jedoch die angeblichen Helden auf die Bühne traten, wurden im ersten Teil zwei herausragende Schurken der deutschen Geschichte unter die Lupe genommen. Die erste Rahmenhandlung handelte von einer "Monstergeburt". Das Monster, das hier geboren wurde, sollte später den Zweiten Weltkrieg ausrufen. Besonders gut veranschaulicht wurde die Zerstörung Kölns während des Zweiten Weltkriegs mit Originalaufnahmen, die neben der Bühne auf eine Wand projiziert wurden.

Zwischen den Szenen auf der Bühne und den Videoaufnahmen an der Wand begaben sich die jungen Künstler unbemerkt ins Publikum, so dass den Zuschauern das Gefühl vermittelt wurde, selbst inmitten der Szenen zu sitzen. Für Abwechslung sorgte auch die Musik-AG, die auf verschiedene Gefühlssituationen der Darsteller mit einstudierten Liedern reagierte .. (Kölner Wochenspiegel, yr)

Erstklässler mit ihren Schultüten, Foto medienwerkstatt-online.de
Sprache ist Heimat
Mülheim - Wo einen Stadtteil der “Schuh drückt”, erfährt man nicht immer aus den Schlagzeilen, sondern aus dem Alltag. Mülheimer Eltern bekamen dieser Tage einen Fragebogen zur Einschulung. Die ersten Fragen beschäftigen sich mit Herkunft und Sprachkompetenz: "Seit wann lebt ihre Familie in Deutschland? Welche Sprache wurde mit ihrem Kind zuhause als erstes gesprochen? (Auswahl Deutsch/Türkisch/andere Sprache). Konnte ihr Kind mit 2 Jahren bereits 50 Worte sprechen?"

Natürlich fragen die Schulen nicht aus “Jux und Dollerei”, sondern weil ihnen der Alltag entsprechende Probleme aufgibt. Es gibt etliche Eltern deutscher Herkunft, die auf die angesprochenen Sprachprobleme schon frühzeitig mit Wegzug reagieren. Sie vermuten, dass die mangelnde Sprachkompetenz vieler Schulkameraden das allgemeine Leistungsniveau und damit die Bildungschancen der eigenen Kinder negativ beeinflusst.

Sicher sind hier die Eltern besonders gefordert. Wie das aber in der Praxis aussieht, wenn das Elternhaus kaum oder nur schlecht deutsch spricht, muss sich erst noch zeigen. Es bleibt zu hoffen, dass Fragebögen dieser Art Schülern und Schulen eine Chance geben, frühzeitig entsprechende Fördermaßnahmen einzuleiten. (rb/MF)
Foto EXPRESS, Udo Gottschalk

Mörder zeigt Reue
Mülheim - Ostersonntag, evangelischer Friedhof in Mülheim. Am Grab von Opa Johann steht ein junger Mann und weint .. Es ist Amine A. Der Mann, der den Rentner im Dezember schwer verletzte. Er sagt: „Wenn ich nur alles ungeschehen machen könnte. Es tut mir so schrecklich leid.“ ..

„Ich möchte mich bei allen Familienmitgliedern aufrichtig entschuldigen. Es tut mir aus tiefstem Herzen leid. Es war ein Unfall. Ich habe das doch nicht gewollt.“ Ist es die späte Reue eines PS-Rambos? „Nein“, sagt Amine A. „Ich wollte mich schon so oft bei der Familie entschuldigen. Die Polizei sagte mir aber, ich sollte sie in Ruhe lassen.” ..

Doch die Familie wünscht keinen Kontakt. „Nach all den Wochen brauchen wir jetzt auch keine Entschuldigung mehr“, so Johanns Sohn Hans-Dieter Kiel. „Der Kontakt wird jetzt nur noch über die Anwälte und das Gericht laufen.“ .. (EXPRESS, Hendrik Pusch)

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Redaktion Mülheimer Freiheit
NRW
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