Mülheim .. Ohne die Vorgeschichte lässt sich das Verhalten des 42-Jährigen, der mit seiner Familie von Hartz IV und Kindergeld lebt, nicht verstehen. Am 17.09.07 verletzte sich seine Tochter, die auf eine Hauptschule in Mülheim ging, im Sportunterricht .. Am nächsten Tag suchte Mecit T. (Name geändert) die Schule auf und geriet in Wut, weil der Schulleiter keine Zeit für ihn hatte. Im Gebäude drohte er, er werde die Sportlehrerin „umbringen, ich schwöre“.
„Die Kollegin hatte erhebliche Angst“, sagte der Rektor im Zeugenstand. Deshalb habe er ein Hausverbot ausgesprochen .. Am 10.10. verunglückte eine weitere Tochter Mecit T.s im Sportunterricht. Bei einer Gemeinschaftsübung fiel sie von einem Kasten und brach sich ein Bein .. Von den Angehörigen tauchte als Erstes die Mutter auf, weinend und schreiend. Dann erschien der besorgte, aufgebrachte Vater am Schulgelände und wollte hinein.
Mit Verweis auf das Hausverbot versuchte der Rektor, ihn davon abzuhalten, aber es gelang nicht. „Ich will zu meiner Tochter, ich bringe euch alle um“, mit solchen Worten sei Mecit T. losgestürmt .. Staatsanwalt und Richterin hielten ihm zugute, er habe sich in einer „emotionalen Ausnahmesituation“ befunden. Doch für eine Einstellung des Verfahrens sah die Richterin keinen Spielraum: „Es tut ihm nicht leid, er ist nicht einsichtig.“
(KStA, Clemens Schminke)