Mülheim - Die Stadtteilkonferenz am Mittwoch, 28.02.07, steht im Zeichen der anstehenden Umstrukturierung. Die Koordinatorin Brunni Beth gibt einen kurzen Rückblick: Das Seniorennetzwerk Mülheim wurde 2003 gegründet, finanziert von der Stadt Köln, Träger ist die Arbeiterwohlfahrt (AWO), KV Köln e.V. Geschaffen wurden mit tatkräftiger Mithilfe der Ehrenamtler:
Das alle 14 Tage stattfindende Stadtteilfrühstück, das Internetcafé 55 Plus, das Gedächtnistraining 55 Plus, Seniorentanz, Literaturcafé-Nachmittage, etc. Großen organisatorischen Anteil hatte das Seniorennetzwerk bei Veranstaltungen wie: "Älter werden in Mülheim” und “Wir in Mülheim” in der Stadthalle, “Markt der Möglichkeiten” auf dem Wiener Platz.
Nun wird das Netzwerk in die Selbständigkeit entlassen. Brunni Beth wird das Netzwerk voraussichtlich im Oktober verlassen und in einen anderen Stadtteil wechseln. Zwar stellt die AWO weiterhin die Räume Dünnwalder Strasse und im Norbert Burger Seniorenzentrum zur Verfügung, auch ein Sachkostenzuschuss ist zugesagt, aber der Weggang der Koordinatorin erzeugt bei den anwesenden Senioren große Bedenken.
Als Beispiel dient das Seniorennetzwerk Holweide. Nach dem Weggang von Frau Dr. Mantzke, die einen erheblichen Anteil am Zustandekommen des Holweider Netzwerkes hatte, wurde das Netzwerk in einen eingetragenen Verein umgewandelt und ist seitdem selbständig. Allerdings hat eine private Spende in Höhe von 100tsd. EU für die nächsten 5 Jahre für Planungssicherheit gesorgt und auch die notwendige Struktur eines Vereins impliziert.
In Mülheim ist so eine großzügige Spende nicht in Sicht. Je mehr die öffentliche Hand ihre Dienstleistungen in private Hände gibt, um so größer werden die lokalen Unterschiede. Denn gerade in Mülheim ist der Anteil der älteren Menschen mit weit über 8tsd sehr hoch, genau wie der Anteil älterer Migranten. Wie soll es in Mülheim weitergehen, wenn sich kein Spender findet, aber die Senioren von Jahr zu Jahr mehr werden? (rb/MF)