"Zu Gast bei Freunden" - scheint hierzulande eine gute Gewohnheit zu werden
Betten für den Kirchentag

Mülheim - "Viele dachten, wir würden wegen der Gesundheitsreform demonstrieren", schilderte Wilma Falk-van Rees, Pfarrerin in der Mülheimer Friedenskirche. Die jungen Mitstreiter an ihrer Seite, die sich auf dem Wiener Platz abwechselnd in einen spartanischen Handkarren mit Federbett zwängten, warben jedoch um Freiwillige, die bereit sind, zum Evangelischen Kirchentag Privatquartiere für Besucher zur Verfügung zu stellen.

Der Kirchentag findet vom 6. bis zum 10. Juni in Köln statt. 3.500 Gemeinschaftsquartiere werden in Mülheim - größtenteils in Schulen - bereits eingerichtet. Diese Gemeinschaftsquartiere sind für jugendliche Besucher gedacht. Für ältere oder behinderte Menschen sowie Familien suchen die Kirchengemeinden noch weitere Privatquartiere. "Besonders toll wäre es, wenn jemand ein behindertengerecht eingerichtetes Quartier zur Verfügung stellen oder auch eine Familie aufnehmen könnte", betonte Wilma Falk-van Rees. Auf Bügelbrettern oder in Hundekörben, wie es die Plakate zur Kampagne "androhen", soll jedenfalls niemand nächtigen müssen.

Wer Privatquartiere zur Verfügung stellen möchte, wird gebeten, sich unter Telefon 0221/ 37980-200 zu melden. Ehrenamtliche Helfer sind unter Telefon 0221/ 9910099 willkommen. Die Zuteilungen erfolgen im Mai. Für jedes Quartier erhält der jeweilige "Wirt" eine Tageskarte für den Kirchentag. (Kölner Wochenspiegel, ac)

"Zu Gast bei Freunden" - scheint hierzulande eine gute Gewohnheit zu werden
Stadtteilkonferenz Mülheim

Mülheim - Die Stadtteilkonferenz am Mittwoch, 28.02.07, steht im Zeichen der anstehenden Umstrukturierung. Die Koordinatorin Brunni Beth gibt einen kurzen Rückblick: Das Seniorennetzwerk Mülheim wurde 2003 gegründet, finanziert von der Stadt Köln, Träger ist die Arbeiterwohlfahrt (AWO), KV Köln e.V. Geschaffen wurden mit tatkräftiger Mithilfe der Ehrenamtler:

Das alle 14 Tage stattfindende Stadtteilfrühstück, das Internetcafé 55 Plus, das Gedächtnistraining 55 Plus, Seniorentanz, Literaturcafé-Nachmittage, etc. Großen organisatorischen Anteil hatte das Seniorennetzwerk bei Veranstaltungen wie: "Älter werden in Mülheim” und “Wir in Mülheim” in der Stadthalle, “Markt der Möglichkeiten” auf dem Wiener Platz.

Nun wird das Netzwerk in die Selbständigkeit entlassen. Brunni Beth wird das Netzwerk voraussichtlich im Oktober verlassen und in einen anderen Stadtteil wechseln. Zwar stellt die AWO weiterhin die Räume Dünnwalder Strasse und im Norbert Burger Seniorenzentrum zur Verfügung, auch ein Sachkostenzuschuss ist zugesagt, aber der Weggang der Koordinatorin erzeugt bei den anwesenden Senioren große Bedenken.

Als Beispiel dient das Seniorennetzwerk Holweide. Nach dem Weggang von Frau Dr. Mantzke, die einen erheblichen Anteil am Zustandekommen des Holweider Netzwerkes hatte, wurde das Netzwerk in einen eingetragenen Verein umgewandelt und ist seitdem selbständig. Allerdings hat eine private Spende in Höhe von 100tsd. EU für die nächsten 5 Jahre für Planungssicherheit gesorgt und auch die notwendige Struktur eines Vereins impliziert.

In Mülheim ist so eine großzügige Spende nicht in Sicht. Je mehr die öffentliche Hand ihre Dienstleistungen in private Hände gibt, um so größer werden die lokalen Unterschiede. Denn gerade in Mülheim ist der Anteil der älteren Menschen mit weit über 8tsd sehr hoch, genau wie der Anteil älterer Migranten. Wie soll es in Mülheim weitergehen, wenn sich kein Spender findet, aber die Senioren von Jahr zu Jahr mehr werden? (rb/MF)

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Redaktion Mülheimer Freiheit
NRW
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