Schrecken Plaketten Touristen ab?
Mülheim - Auch Mülheim liegt ab Jahresanfang in der Umweltzone, das ist lange bekannt. Fast hätten wir das Thema abgehakt, da klingelt es noch die letzten Schlafmützen aus den Federn: „Bei Niederländern herrscht völlige Unkenntnis und Verwirrung, mit welchen Autos man künftig noch in eine deutsche Stadt fahren darf“, beklagt Axel Gerberding, Chef der Deutsch-Niederländischen Handelskammer in Den Haag.

Sollte es Strafzettel für Touristen geben, sei dies imageschädigend. Das Plakettensystem mit seinen Ausnahmen sei zudem nicht zu durchschauen. „Dass ein niederländischer Wochenendbesucher ein Formular in deutscher Sprache ausfüllt, bloß um in der Kölner Innenstadt einkaufen zu können, ist komplett unwahrscheinlich.“ Auch die nordrhein-westfälische Industrie- und Handelskammer befürchtet einen „massiven Einbruch bei ausländischen Besuchern“. Sie rügt zudem die Bürokratie: Spediteure und Handwerker müssten in jeder Stadt neu um eine Ausnahmegenehmigung kämpfen. (Kölnische Rundschau, mfr)
Kommentar: Bei einem Italienurlaub kamen wir nach Siena. Eine wunderschöne Stadt, aber was wir nicht wussten: Die City ist eine große Fußgängerzone und für Kraftfahrzeuge gesperrt. Also suchten wir einen Parkplatz und erkundeten die Stadt zu Fuß. Ganz wunderbar. Die Idee, uns bei einer Touristen- oder Handelskammer zu beschweren, ist uns nicht gekommen. (rb/MF)

Früher war mehr Lametta
Mülheim - Ein intimer Kreis versammelt sich um die mit Clubsessel, Stehlampe und Bücherregal ausgestattete Leseecke im MüTZe-Cafè an der Berliner Strasse, um dem Schauspieler und Rezitator Peter Körner zu lauschen. Weihnachtsstimmung gegen den Strich gebürstet: Aus dem im Diogenes-Verlag erschienenen Band “Früher war mehr Lametta!” mit Kurzgeschichten verschiedener Autoren, in denen statt Weihnachtsseligkeit Sarkasmus und Ironie vorherrschen, las Körner Gedichte und Prosa ..

Der Titel des Buches “Früher war mehr Lametta” , der auch dem Leseabend die Überschrift gegeben hatte, ist eine Verszeile aus einem boshaften Gedicht von Loriot, das ganz lieblich beginnt, aber dann schaurigerweise damit endet, dass eine Försterin ihren Mann umbringt, ihn in seine Einzelteile zerlegt, um diese dann, weihnachtlich verpackt, an arme Leute zu verschenken ..

Rezitator Peter Körner gab sich selbst auch recht nüchtern: “Bei mir fällt dieses Jahr das Fest aus finanziellen Gründen aus, obwohl ich eigentlich Weihnachten schön finde. (KR, Karine Waldschmidt)
Kardinal Lehmann
Türkische Religionspolitik
Ehrenfeld - Kardinal Karl Lehmann hat die Religionspolitik der Türkei kritisiert: Von einem Grundrecht auf freie Religionsausübung sei für Christen in islamisch geprägten Ländern kaum die Rede. Dies gelte auch für die Türkei.

Christliche Gemeinden dürften in der Türkei bis heute kein Grundstück erwerben, um darauf eine Kirche zu bauen, "weil sie in rechtlicher Hinsicht nicht existieren". Mit Blick auf die Diskussionen über Moscheebauten in Deutschland betonte der Kardinal die Religionsfreiheit.

Muslime hätten das Recht, würdige Moscheen zu bauen. Bei der Gewähr von Grundrechten wie Religionsfreiheit müsse es aber eine Gegenseitigkeit in den islamischen Ländern geben. "Ich möchte nicht verhaftet werden, wenn ich in Saudi-Arabien eine Messe lese", so Lehmann. (KStA)

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Redaktion Mülheimer Freiheit
NRW
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