Mülheim/Düsseldorf - Beim Anflug auf Wahn fliegen sie so regelmäßig über Mülheim, dass man die Flugzeuge kaum noch wahrnimmt. Lediglich nachts fällt der Fluglärm auf, weil die anderen Hintergrundgeräusche nachlassen. Im Interesse der Bevölkerungs-Gesundheit wäre ein Nachtflugverbot sinnvoll. Dem stehen andere Interessen entgegen. Witzigerweise wird dabei ein eher nebensächlicher Grund an erster Stelle genannt: die Arbeitsplätze. Der Stadt-Anzeiger berichtet:

”Die Nachtflugregelung für den Kölner Flughafen wird bis 2030 verlängert. Dies geht aus einer Mitteilung von Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) hervor .. Die Unternehmen benötigten langfristige Perspektiven, auch für den Nachtflug. Nur so könne der Arbeitsplatzverlust aufgefangen werden, der durch den Wegzug von DHL und Lufthansa Cargo entstehe. Zum Ausgleich will das Unternehmen FedEx an den Kölner Flughafen kommen.”

Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Horst Becker, kritisierte Wittkes Ankündigung. Dieser ignoriere damit eine Entscheidung des Landtags. Das Parlament hatte den Verkehrsminister aufgefordert, auf eine Beschränkung des Passagier-Nachtflugs hinzuwirken. Er kritisiert scharf, dass der Minister es ablehnt, ein Gutachten über gesundheitliche Folgen des Nachtflugs einzuholen.” (KStA, Günter M.Wiedmann)