Mülheim / Köln - Für Unternehmen, die von direktem Kundenkontakt leben, ist das keine gute Aussicht: Vor den Eingangstüren stehen Mitstreiter der Initiative "Brennpunkt Betrieb - Work Watch" und verteilen Flugblätter an die Kundschaft. "Als Kunde haben Sie Einfluss auf die Geschäftspraktiken bei Procar", heißt es in der Information, die Besuchern des BMW-Händlers in die Hand gedrückt werden.
Die Initiative will Arbeitnehmer in den Betrieben stärken, aber vor allem durch Öffentlichkeitsarbeit Druck machen, der sofort spürbar wird. Auf dem Heumarkt oder am Rudolfplatz hat sie sich in den vergangenen Wochen immer wieder vor Maredo postiert, weil die Steakhauskette mit harten Bandagen gegen unbequeme Betriebsräte vorgegangen sein soll.
"Da entscheidet sich mancher, woanders essen zu gehen", so Kieser. Die Initiative wird von der Günter-Wallraff-Stiftung und der Organisation "Arbeit und Leben in NRW" getragen. Ziel ist der Kampf gegen das "Bossing", wie man den Abbau von Arbeitnehmerrechten mit unlauterem Druck nennt. "Die Entrechtung in den Betrieben nimmt immer mehr zu", sagt Unterstützer Günter Wallraff.
(KStA)