Werkstattleiter Bernhard Görtz (l.) arbeitet mit Drogensüchtigen zusammen. (Bilder: Christ)
Arbeit statt Droge

Mülheim / Gremberg - Für Marco war es eine Wende. 180 Grad sozusagen. Der Schritt in ein anderes Leben. "Ich dachte erst, mit den anderen Drogenabhängigen komme ich wieder in diesen Teufelskreis. Aber das Gegenteil ist der Fall." Früher nahm Marco Heroin, hing mit falschen Freunden herum. An Arbeit war nicht zu denken, alles drehte sich um den Stoff.

Heute schraubt der 32-Jährige an Fahrrädern, stellt Gangschaltungen ein, checkt die Beleuchtungen. Die Kunden bringen ihre Räder zur Reparatur und Marco muss sehen, dass er rechtzeitig fertig wird. Seit drei Jahren arbeitet Marco in der Zweiradwerkstatt "180 Grad" an der Odenwaldstraße 90 in Gremberg. Fast wäre es eine ganz normale Werkstatt.

Für viele Abhängige ist sie seitdem der Einstieg in ein Leben, dessen Takt die Arbeit vorgibt und nicht mehr die Droge. 180 Grad ist bundesweit eines der wenigen Eingliederungs-Projekte für akut Drogensüchtige. Geöffnet ist die Werkstatt montags bis donnerstags von 8-17 und freitags von 8-14 Uhr. An der Odenwaldstraße 53 werden zudem gebrauchte Räder verkauft. Rufnummer: 0221/94691415. (KStA)

Werkstattleiter Bernhard Görtz (l.) arbeitet mit Drogensüchtigen zusammen. (Bilder: Christ)
Coffeshops austrocknen?
Mülheim / NL - Drogentouristen aus Deutschland sind ab 1. Mai in niederländischen Grenzgebieten nicht mehr willkommen. Die sogenannten Coffeeshops dürfen dann in Zeeland, Nord-Brabant und Limburg nur noch an Leute verkaufen, die ihren Wohnsitz in den Niederlanden haben. Darauf hat am Montag die Polizei im Kreis Viersen am Niederrhein aufmerksam gemacht.

In den übrigen Teilen des Nachbarlandes werde die neue Regelung erst 2013 eingeführt. Die Coffeeshops werden nach einem Beschluss der Regierung in Den Haag in Mitgliedsvereine umgewandelt. Nur Mitglieder dürfen bis fünf Gramm Cannabisprodukte kaufen. Sie erhalten einen Ausweis, den Hanfpass. Bei seiner Beantragung muss der Wohnsitz in den Niederlanden nachgewiesen werden.

Kommentar: Die Niederlande wollen mit der Aktion den "Drogentourismus eindämmen." Aber muss man dafür den legalen Coffee-Shops das Geschäft kaputt machen? Denn die Konsumenten werden sich umgehend aus anderen, dann aber illegalen Quellen versorgen. Eigentlich hätte die Rauschgift-Mafia in Europa keine Wirtschaftsförderung nötig, aber wenn die Regierungen es unbedingt so wollen .. (rb/MF)
Werkstattleiter Bernhard Görtz (l.) arbeitet mit Drogensüchtigen zusammen. (Bilder: Christ)
Kulturelle Vielfalt der Stadt
Mülheim - Integration und Zuwanderung - die Themen sorgen immer wieder für kontroverse Debatten und einseitige mediale Berichte. Der Integrationsrat der Stadt Köln hat in Kooperation mit dem Interkulturellen Referat der Stadt Köln auf der Basis der Studie von Sinus Sociovision zu Migrantenmilieus in Deutschland die Broschüre „Köln 100% - Kulturelle Vielfalt einer Stadt“ herausgegeben.

Die Broschüre ermöglicht durch das Zusammenspiel aus fundierten Fakten, wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie Interviews mit Kölner MigrantInnen eine differenzierte und lebendige Veranschaulichung der vielfältigen Lebenswelten in unserer Stadt. Die Veranstaltung bietet zunächst die Präsentation der Ergebnisse der Sinus Studie durch Frau Cerci von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Eine Veranstaltung des Integrationsrates der Stadt Köln in Kooperation mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Köln/Interkultureller Dienst, Sozialraumkoordination Mülheim Nord/Keupstraße und Buchheim/Buchforst - Lebenswerte Veedel, sowie dem Interkulturellen Referat der Stadt Köln. Mittwoch, 18.04.12, 17-19 Uhr Uhr, Stehcafe ab 16.30 Uhr VHS-Saal, Wiener Platz. (Stadt Köln, Integrationsrat)

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Redaktion Mülheimer Freiheit
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