Mülheim / Köln - Wochenlang hatte Antonia Oellers den Tag herbeigesehnt, an dem sie die schlammbespritzten Stiefel in der Ecke stehenlassen und ihren Spaziergang mit sommerlichem Schuhwerk antreten konnte. Aus der Runde um den Decksteiner Weiher wird jedoch nichts. Stattdessen landet die junge Kölnerin in einer Klettenberger Tierarztpraxis - und ihre Hündin Siobhan auf dem Operationstisch.
Unter Vollnarkose wird bei dem Retriever-Hovawart-Mischling eine Glasscherbe aus der Pfote entfernt, die irgendwo am Rande des Fußweges im Beethovenpark gelegen hatte. "Sechs Stiche, 210 Euro", steht als Bilanz unter einem Tag, der so vielversprechend begonnen hatte. Wie die Müllhaufen in den Grünanlagen wächst unter den Hundehaltern mit Beginn der Grillsaison der Unmut.
(KStA)
Kommentar: Jeder weiß, wie gefährlich Glasscherben sind. Menschen- und Hundefüße sind im Nu zerschnitten, die zerstörten Reifen kaum zu zählen. Trotzdem werden überall Flaschen mutwillig zerdeppert. Was bewegt die Leute? Vorauseilende Schadenfreude? Anderen mit dem Getöse imponieren? Wow, da sind wir aber beeindruckt .. (rb/MF)