Kassenpatienten warten länger
Mülheim / Köln - Kassenpatienten müssen in Köln besonders lange auf einem Termin bei einem Facharzt warten. Das ergab eine Umfrage der Grünen Bundestagsfraktion. Abgeordnetete der Grünen hatten bei hunderten Arztpraxen in NRW nach Terminen gefragt: Wer sich als Privatpatient ausgab, erhielt im Schnitt 23 Tage früher einen Termin als Anrufer, die vorgaben, Kassenpatient zu sein.
Im Köln-Bonner Raum fiel dieser Unterschied noch deutlicher aus: In Köln betrug die durchschnittliche Wartezeit 49 Tage für gesetzlich Versicherte und nur acht für Privatpatienten. Die stellvertretende Franktionsvorsitzende der Grünen, Bärbel Höhn, sieht das geltende Honorarsystem für diese Ungleichbehandlung verantwortlich. (Radio Köln)
Kommentar: Vielleicht hat die unterschiedliche Behandlung auch was Gutes. Ist doch bei vielen Krankheiten die Selbstheilungsquote so hoch, dass sich das Problem von allein erledigt, z.B. beim Hörsturz. Warum sollen wir damit die Kassen unnötig belasten? Ist die Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Medizin eine Gefahr? Sie ist längst Realität. (rb/MF)