Mülheim / Hannover - Um die gestiegene Zahl von Schulschwänzern einzudämmen, hat das Amtsgericht Hannover ein neues Projekt gestartet. Wenn Kinder mehr als 20 unentschuldigte Fehltage haben und massive Probleme in der Familie vorliegen, können die Jugendrichter den Eltern jetzt das Sorgerecht in schulischen Angelegenheiten entziehen.
Die Jugendrichter in Hannover haben pro Monat mit etwa 200 Bußgeldverfahren wegen Schulverweigerung zu tun. Wenn Schulen den Kommunen Schulschwänzer melden, verhängen diese zunächst ein Ordnungsgeld. "Es steht die Hilfe im Vordergrund, nicht die Sanktion".
Dass betonte Amtsgerichts-Präsident Gerd Vogel. Die jugendlichen Schulschwänzer haben nach der Erfahrung von Jugendrichter Buck ein höheres Risiko, straffällig oder drogensüchtig zu werden, psychisch zu erkranken und später von Hartz IV abhängig zu sein. In Deutschland verlassen rund acht Prozent der Schüler eines Jahrgangs die Schule ohne Abschluss.
(Bild Wikipedia) (Text T-Online)