Holweide - "Die Ärzte haben mir die Entscheidung über das Leben meines Kindes abgenommen. Das ist schlimm", sagt Melanie Lang. Vor dem Kölner Landgericht hat sie das Krankenhaus Holweide, einen Arzt und eine Hebamme auf 12.000 Euro Schadenersatz verklagt, weil diese ihre frühgeborene Tochter sterben ließen.
Bereits bei der Aufnahme in die Klinik hätte man, so die Ärzte, der Mutter erklärt, dass es im Falle einer Frühgeburt keine Versorgung des Kindes geben würde. Dies war 2007 in der Klinik der Regelfall, wenn das Kind jünger als 23 Wochen und 1Tag war. Das Gericht legte den Prozessbeteiligten nahe, den Rechtsstreit außergerichtlich zu beenden.
(KStA)Kommentar: Auf der einen Seite werden Menschen Monate künstlich am Leben gehalten, wenn auch nur ein Funke Hoffnung besteht. Hier lässt man ein noch lebendes Kind sterben. Das kann ein Mutterherz schlicht zerreißen und Einsicht in medizinische Grenzen ist zuviel verlangt. Kann aber ein Prozess diese Wunden heilen? (rb/MF)