Mülheim - Sie flitzen durchs Gebüsch, schleichen durchs Gelände, manche liegen einfach überfahren auf der Straße rum: Ratten-Alarm in Mülheim. Und das direkt an der Katholischen Grundschule Langemaß und der benachbarten Kindertagesstätte. Angelockt werden sie von einer wilden Müllhalde auf dem gegenüberliegenden Grundstück.
Sascha Dahm (12) ist der Sohn des Hausmeisters. Er sagt: „Die Ratten huschen von dort täglich über den Schulhof, und die Kinder erschrecken sich." Er selbst geht lieber einen Umweg zum Supermarkt, damit er nicht an dem „Rattenweg“ vorbei muss. Die Leute sind über die Rattenplage entsetzt. „Ständig liegen überfahrene Tiere auf der Straße“, schimpft eine Anwohnerin. „Fast wäre ein Unfall passiert, weil eine Ratte vor einen Wagen gelaufen war. Das Grundstück gegenüber der Grundschule ist der perfekte Ort für die Nager. Hausmüll und Sperrmüll werden hier entsorgt.“ Weiteres Ärgernis: In der Markgrafenstraße werden ganze Tüten voll Brot auf den Gehweg geworfen, um Vögel zu füttern. Für die Ratten ein gefundenes Fressen.
Bereits im letzten Jahr wurde der Privatbesitzer vom Ordnungsamt aufgefordert, das Grundstück zu entmüllen und dann einzuzäunen. So sollte verhindert werden, dass Kinder auf den Sandhügeln zwischen dem Müll herumtoben und in Gefahr geraten. Doch von dem Zaun ist nichts mehr zu sehen. Kinder können ungehindert auf dem Rattennest herumturnen.
Hubertus Tempski, Vizechef vom Ordnungsamt, will die Sache erneut aufgreifen. „Ich werde mir persönlich ein Bild von der Lage machen“, sagt er. „Dann ergeht eine ordungsbehördliche Verfügung an den Eigentümer, das Grundstück zu entmüllen und vor neuer Vermüllung zu sichern. Wenn er sich daran nicht hält, muss er eine empfindliche Strafe zahlen.“ (Express, Henriette Nagel, Marie Wich)