Mülheim / Köln -
Stets zur Flucht bereit. Über sein Ritual muss Kai Köhler (30) lächeln, aber er tut es auch dieses Mal. Auf der Zufahrt zur Bezirkssportanlage legt er den Rückwärtsgang ein und stellt den Wagen auf dem Seitenstreifen ab. "Ich habe gelernt, immer in Fluchtrichtung zu parken", erzählt er und holt seine Sporttasche aus dem Kofferraum.
Gerade in den unteren Spielklassen müssen Schiedsrichter um ihre Gesundheit fürchten, weil sie von Gewalttätern körperlich angegangen werden. Kai Köhler kann dieses Mal unbehelligt ins Auto steigen und fahren. Und falls das mal nicht so ist, steht sein Wagen ja in Fluchtrichtung.
(KR)
(Foto)Kommentar: Der letzte Satz des Artikels ist bezeichnend: Alles ist gut, solange der Schiri noch flüchten kann. Das ist allerdings der größt mögliche Irrtum. Wer den Schiedsrichter beleidigt oder angreift, gehört festgenommen. Wer der Gewalt weicht, um Randalierer zu besänftigen, zerstört die Fairness, das Beste am Sport. (rb/MF)