Buchforst - Seit die Landesregierung beschlossen hat, den Wohnungsbestand der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) zu verkaufen, sehen die beiden Mieterinnen für ihre Zukunft auf der Fabriciusstrasse in Buchforst schwarz. Die 76-jährige Schmitz, seit 40 Jahren hier lebend, könnte als Seniorin zwar auf ein lebenslanges Mietrecht pochen, fürchtet aber, dass Sozialstandards ausgehebelt werden könnten. „Wenn unsere Häuser an eine Heuschrecke verkauft werden, hält sie die Wohnungen vielleicht ein Jahr lang - und verscherbelt sie dann weiter."
Genau das wollen Mülheims Bezirkspolitiker verhindern .. „Wir sind zwar für einen Verkauf, aber doch bei Einhaltung der Sozialstandards", betonte der CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Portz für seine Partei. Die SPD will aber mehr. „Wenn schon verkauft wird, dann favorisieren wir den Übergang der Wohnungen an kommunale und genossenschaftliche Träger“, sagt der Mülheimer Landtagsabgeordnete Marc Jan Eumann .. Bezirksvertreter Kemal Bozay (Linke) hält von dem Verkauf der LEG-Bauten gar nichts: Deshalb beteiligt sich die Linke landesweit auch aktiv an der Volksinitiative gegen die LEG-Privatisierung, in der Mieterverbände, Gewerkschaften, SPD und Grüne Unterschriften gegen den Verkauf sammeln.
Die Landesregierung indessen rückt nicht von ihren Plänen ab. „Der Kabinettsbeschluss lautet: Verkauf nur als Gesamtpaket“, verwirft Steffi Hagelüken, Pressesprecherin im Finanzministerium das Ansinnen, die Wohnungen an kommunale Träger zu veräußern .. (KStA, Uwe Schäfer)