Mülheim / BRD - (rb/MF) - Wir begehen zur Zeit "50 Jahre Gastarbeiter-Abkommen" wie einen Gedenktag. Mit vielen klugen Beiträgen, Selbstkritik und auch ziemlich viel Erinnerungskitsch: Eine Art Onkel-Ali-Romantik, die in der Wirklichkeit an ihre Grenzen stößt. Denn die erste Einwanderer-Generation kommt in das Alter, wo man auch an's Sterben denkt.
Darum haben sich bislang hauptsächlich die Bestattungs-Unternehmen gekümmert. Verstorbene Muslime werden in der Regel im jeweiligen Herkunftsland beerdigt. Auch die jungen, in Deutschland geborenen. Dabei wird der Zusammenhang zwischen Heimat, Integration und Grabnahme sichtbar und Forderungen lauter, dass Einwanderer auch hier begraben werden sollen, bzw. dürfen. Das ist zur Zeit noch nicht einfach:
"Laut Landesgesetzgebung dürfen nur Körperschaften öffentlichen Rechts Friedhöfe führen. Neben christlichen Kirchen erfüllen nur jüdische Kultusgemeinden diese Voraussetzung. Einzelne muslimische Grabfelder gibt es auch auf kommunalen Friedhöfen. Eine Initiative aus Wuppertal will nun den Muslimen die Möglichkeit zu eigenen Friedhöfen nach ihrer Tradition geben, und hat sich an die Politik gewandt."
(WDR)