Mülheim / Berlin - Er finde es bedenklich, dass es in den vergangenen Jahren keine Fortschritte gegeben habe, sagte der Abteilungsleiter beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Gerd Fricke, bei der Vorstellung der Prüfergebnisse für 2010 in Berlin. Besonders bei Gaststätten, Kneipen und Imbissbuden sind die Daten auffällig: Bei ihnen wiesen mehr als 27 Prozent Hygienemängel auf.
Restaurants und Lebensmittelbetriebe werden regelmäßig untersucht, die Ergebnisse werden bis auf wenige Ausnahmen aber nicht veröffentlicht. Die Verbraucherschutzminister der Länder wollen ein Restaurant-Barometer einführen, an dem sich die Gäste auf einen Blick über die Betriebs-Hygiene informieren können. Die Wirtschaftsminister kritisieren ein solches Barometer aber wegen der „Pranger-Wirkung“.
(KStA)
Kommentar: Obwohl bei Gaststätten, Kneipen und Imbissen mehr als 27% Hygienemängel aufweisen, werden die Namen nicht veröffentlicht: Man wolle niemand an der Pranger stellen. Das Argument ist wirklich etwas für Genießer. Denn wenn sich eine Kassiererin einen Leergut-Bon von Einsfuffzich in die Tasche steckt, wird sie fristlos gefeuert und steht am nächsten Tag bei BILD auf Seite 1. (rb/MF)