Saudi-Arabien - Der Druck auf den saudischen König Abdullah, das Fahrverbot für Frauen im Königreich aufrechtzuerhalten, wächst. Kamal Subhi, ein saudischer Akademiker, hat dem Schura-Rat, der die Monarchie berät, ein Gutachten übergeben. Darin führt er aus, dass autofahrenden Frauen Gelegenheit zu Sex vor der Ehe gegeben werde und somit die Tradition, dass eine Braut jungfräulich in die Ehe gehe, in Gefahr sei.
Die Aufhebung des Fahrverbots würde zu einem Anstieg von Prostitution, Pornografie, Homosexulität und höheren Scheidungsraten führen. Saudische Frauen protestieren gegen das Verbot und setzen sich hinter das Steuer. Eine Autofahrerin wurde zu zehn Peitschenhieben verurteilt, das Urteil aber vom König aufgehoben. Saudi-Arabien ist das einzige Land der Welt, in dem Frauen nicht Auto fahren dürfen.
(T-Online)Kommentar: Während eine saudische Aktivistin das Gutachten "total geisteskrank" nennt, differenzieren die Klugen hier im Land, wie sie es gelernt haben: In Deutschland ist der Islam nicht so streng. Auch die König Fahd Akademie in Bonn, finanziert vom saudischen König, vertritt keine frauen- oder verfassungsfeindlichen Inhalte. Schön wär's ja. (rb/MF)