Mülheim / Köln - Es ist das Volkstheater der Kölner, der Name Millowitsch steht für herrlich kölsche Geschichten. Doch zumindest sprachlich geht der Theaterchef an der Aachener Straße auf Distanz. Peter Millowitsch (62) schlägt Alarm: „Die Leute verstehen kein Kölsch mehr, und deshalb habe ich in meinen Stücken ins Hochdeutsche gewechselt. Viele Zuschauer verstehen Witze auf Kölsch einfach nicht mehr."
Daraus zog der Chef seine Konsequenzen und baute "wenn überhaupt noch, den rheinischen Dialekt" in seine Schwänke ein. Diese Entkölschung sieht Millowitsch mit einem weinenden und einem lachenden Auge. "Unser Dialekt ist ja auch sehr schwer zu verstehen. Da geht vielleicht ein Stück Lebensart flöten, aber die Besucherzahlen sind sehr gut."
(EXPRESS)Kommentar: Das Problem kennt man auch vom Hänneschen-Theater. Gehen Sie mal mit einer Grundschulklasse hin. Da nerven die Kinder pausenlos mit "Was hat der gerade gesagt?" Ein zweites Mal kriegen Sie die da nicht mehr rein. Schön wären Hänneschen-Stücke auf DVD, dann könnte man zuhause Nachhilfe geben. Aber die gibt es leider (noch?) nicht. (rb/MF)