Buchheim / Holweide - Maranda Schalle ist eine stattliche Frau mit unverblümter Diktion. Sie hat kein Problem damit zu sagen: "Ich bin 56, und ich war noch nie im Theater." Zigeunerin sei sie, auch mit diesem Wort habe sie kein Problem, und weder das Geld noch das Umfeld, um ins Theater zu gehen.
Maranda Schalle ist eine von 70 Menschen aus Buchheim, die in fünf Wochen dreimal ins Theater gehen, viele zum ersten Mal. Schalle ist die ideale Werbefrau für das vom Rotary-Club finanzierte und vom Buchheimer Jugendhaus "Treffer" in Zusammenarbeit mit drei Kölner Theatern organisierte Projekt, das anstoßen soll, was Schalle so schön beschreibt:
Welten öffnen - und Welten verbinden, die sonst kaum Berührungspunkte haben. Für manch Bildungsbeflissene ist es normal, ins Theater zu gehen. Für einige Menschen aus Buchheim ist es das nicht. "Ich bin gespannt, wie das dritte Stück wird", sagt Maranda Schalle, "wahrscheinlich wieder ganz anders". Am 25. Oktober endet die Theater-Aktion mit dem Stück "Wer aus mir trinkt, der wird ein Reh."
(KStA)