Mülheim / Köln - Jeder sechste Beschäftigte der Stadt ist mehr als sechs Wochen krank. Und jeden Tag fehlen 1000 der 17.000 Mitarbeiter (knapp 7% sieben Prozent), viel mehr als in der Wirtschaft. Kosten: 40 Millionen Euro im Jahr. In einem Bereich sollen sogar über Monate ALLE Mitarbeiter ausgefallen sein. Betriebsräte schieben die Schuld auf die Stadtspitze: Personal werde abgebaut, Stellen blieben frei.
Immer mehr Arbeit für immer weniger Leute. Gestern die Personalversammlung von vier Dezernaten (OB, I, II, III) in der
Mülheimer Stadthalle. Personalrätin Ursula Gewehr: "Das ist unsoziale und unmenschliche Personalpolitik. Solche Bedingungen machen krank!" Und weiter: "Überlastungs- Anzeigen werden nicht ernst genommen, teilweise lächerlich gemacht."
(BILD)Kommentar: Es ist ja nicht verboten, Mitarbeiter als Produktionsfaktor zu betrachten. Sie sollen wenig kosten, aber viel einbringen. Man darf es aber nicht übertreiben. Irgendwann wehrt sich der Mitarbeitermensch gegen Raubbau und Ausbeutung. Zuerst kommt die Motivation abhanden, dann die Gesundheit, am Ende steht die innere Kündigung. Kluge Unternehmen bauen dem rechtzeitig vor. (rb/MF)