Mülheim / Madrid - Tausende Spanier haben am Mittwoch beim Weltjugendtag in Madrid gegen den anstehenden Besuch von Papst Benedikt XVI. demonstriert. Die Demonstranten protestierten dagegen, dass Steuergelder für das Treffen der Kirche und für den Papst-Besuch ausgegeben würden. Sie verlangten eine vollständige Trennung von Staat und Kirche.
Zu der Kundgebung am Vorabend der Ankunft des Pontifex hatten mehr als 140 Gruppen und Organisationen aufgerufen. Der staatliche spanische Rundfunk RNE bezifferte die Zahl der Demonstranten auf mehr als 5000. Die Veranstalter des Weltjugendtages bestreiten, dass der Staat das Treffen mit Steuergeldern finanziere.
(EXPRESS)Kommentar: Der Ärger der Spanier ist berechtigt, denn die Trennung von Staat und Kirche ist längst überfällig. Die Kirche hat - wie viele erfolgreiche Unternehmer - die Kunst perfektioniert, ihre Kosten zu sozialisieren und ihre Gewinne zu privatisieren. Lesen Sie in dem Zusammenhang das höchst informative Buch "Violettbuch Finanzen - wie der Staat die Kirchen finanziert" von Carsten Frerk. (rb/MF)