Türkei - Nach dem Rücktritt der Armeespitze bemüht sich die türkische Regierung, den Anschein einer Krise zu vermeiden. Präsident Gül sprach von einer "außergewöhnlichen Situation", ein Machtvakuum gebe es nicht. Die frei gewordenen Schlüsselpositionen will Ministerpräsident Erdogan schnell neu besetzen. Die Armeespitze war aus Protest gegen die Behandlung inhaftierter Offiziere zurückgetreten. Fast jeder zehnte General der zweitgrößten Streitkräfte der NATO muss sich inzwischen wegen angeblicher Putschpläne verantworten.
(ARD)
Kommentar: Interessant ist in dem Zusammenhang auch die lange Geschichte der deutsch-türkischen "Waffenbrüderschaft" zur Modernisierung der türkischen Streitkräfte. Diese lässt auch erahnen, warum die Deutschen damals zum Genozid an den Armeniern schwiegen. Ist das und die gemeinsame Mitgliedschaft in der NATO der Grund, dem Thema auch heute aus dem Weg zu gehen? (rb/MF)