Tätern keine Bühne geben
Mülheim - Die Opferschutzorganisation WEISSER RING kritisiert, dass eine ausufernde Medienberichterstattung über Gewalttaten und insbesondere über die Person des Täters weder mit dem journalistischen Auftrag der Unterrichtung der Öffentlichkeit noch mit dem Informationsbedürfnis der Bürger zu rechtfertigen sei.
Völlig zu Recht vermuteten Psychologen, dass der Drang nach Beachtung und Selbstdarstellung zur Strategie von Amokläufern und Attentätern gehöre. Wenn wie angesichts des jüngsten Verbrechens dieser Art in Norwegen das mediale Interesse sich so stark auch auf die Person des Täters richte, bekomme dieser eine öffentliche Aufmerksamkeit, die ihm in keiner Weise zustehe. (Weisser Ring)
Kommentar: Ein guter Hinweis: Denn wenn nach Attentaten, auch der perfidesten Art, Bekennerschreiben von RAF, Djihad, ETA und anderer vorzüglicher Zeitgenossen bei den Medien eingehen, ist Selbstdarstellung der beabsichtigte Zweck. Man zeigt Handlungsmacht und spekuliert, leider zu Recht, mit der "stillschweigenden" Genugtuung bei den Ohn-Mächtigen, in deren Sinn und Auftrag man zu handeln vorgibt. (rb/MF)