Mülheim / Köln - Vom "guten Gefühl, gebraucht zu werden", schwärmt die Bundesregierung. Aber zwei Wochen nach offizieller Einführung des Bundesfreiwilligendienstes sind die neuen Dienstler in Köln kaum zu finden. Weder der Arbeiter-Samariterbund, noch die Caritas oder der Malteser-Hilfsdienst konnten in den Kölner Stellen bislang auch nur einen „Bfdler“ zum Dienstantritt begrüßen.
Als „total chaotisch“ bezeichnet Regina Wagner beim DRK die Planung für den BFD. Das halbe Jahr nach Abschaffung der Wehrpflicht sei für die Umstellung viel zu kurz gewesen. Um nach dem Wegfall des Zivildienstes Fahr- und Betreuungsdienste weiter anbieten zu können, setzen Dienststellen nun stärker auf 400-Euro-Jobber und Honorarkräfte - was natürlich den Etat belastet.
(KR) Kommentar: In einer Hochleistungsgesellschaft, in der nicht mal Minister Zeit haben, ihre Doktorarbeit fertig zu schreiben, soll der junge Bürger schon am Karriere-Anfang freiwillig Lebenszeit verschenken? Die "Generation Praktikum" hat begriffen, wenn sie veräppelt wird. Sie will Profit, entweder Bares jetzt oder Verwertbares für die Laufbahn später. (rb/MF)