Mülheim - Verprügelt, eingeschüchtert und bedroht - eine junge Frau aus Mülheim wurde über Monate von ihrem gleichaltrigen Ehemann misshandelt. Erst als ein Familienangehöriger sein Schweigen brach und die Polizei anrief, ging für die 26-Jährige das Martyrium zu Ende. Auch die Kinder im Alter von drei und vier Jahren wurden von der Polizei aus der Wohnung geholt. „Sie waren völlig verängstigt", sagte Behördensprecher Cathrine Maus. Die Kinder hätten mit ansehen müssen, wie ihre Mutter verprügelt wurde.
Am Dienstagabend versuchte die Schwester des Opfers mehrfach, die 26-Jährige telefonisch zu erreichen. Dies gelang nicht, weil der Ehemann die Telefondrähte in der Wohnung durchgeschnitten hatte. „Die Frau sollte keinen Kontakt zur Außenwelt haben“, so die Polizeisprecherin. Die Schwester fuhr nach den erfolglosen Versuchen mit ihrem Ehemann zu der Wohnung ihrer Schwester und stieß dort auf die verletzte 26-Jährige. Die junge Türkin blutete am Kopf und hatte eine gebrochene Nase ..
„Sie durfte weder mit jemanden reden, noch das Haus ohne den Mann verlassen“, so Maus. Er habe seiner Frau deutlich zu verstehen gegeben, dass er sie töten werde, wenn sie nicht gehorche. Die Polizei berichtete weiter, dass die 26-Jährige seit etwa fünf Jahren in Deutschland lebe, aber kein einziges Wort Deutsch spreche. Auch die Kinder würden kein Deutsch sprechen und auch in ihrer Heimatsprache kaum reden .. (Kölnische Rundschau, Daniel Taab)
Hinweis: Eine direkte Anlaufstelle für in Not geratene Frauen ist das Elisabeth-Fry-Haus, Abert-Schweizer-Str.2, 50968 Köln, Tel: 0221/37649-0