Mülheim / Essen - Sie wollen Schluss machen mit der Atomkraft. "Abschalten - sofort!" ruft ein Chor aus tausend Kehlen über den Kennedyplatz in der Essener Innenstadt. Über den Köpfen wehen Ballons und bunte Fahnen mit roten Sonnen auf gelbem Grund. Trillerpfeifen werden geblasen und selbst Hunde tragen T-Shirts mit Anti-AKW-Botschaften.
Jemand hat sich in einen weißen Ganzkörperanzug gezwängt und schwitzt nun unter einer Gasmaske, daneben schwenken Frauen Sonnenblumen. Es ist ein buntes, lautes Volk, das hier gegen Atomkraft demonstriert. Alte und Junge haben Plakate bepinselt. "Wir haben nur eine Welt", "Grün-gelb-blau - strahlen schöner als ein Gau", "Kinder haften für ihre Eltern."
(WDR)Kommentar: Der Satz "Atomkraft duldet keine Fehler" bringt es auf den Punkt. Eine Technik, die Strahlenmüll für Jahrtausende hinterlässt und zweifelhaften Regimen wie Pakistan, Nordkorea oder Iran Atombomben in die Hand gibt, verträgt sich nicht mit Fehlern (Tschernobyl), Naturereignissen (Fukushima), Krieg (Hiroshima) und entzieht sich jeder demokratischen Kontrolle. Auf Kölsch: "Bruche mer nit, fott domet!" (rb/MF)