Mülheim - Weil eine 33-jährige Kölnerin angeblich schlechte Erfahrungen in einer Mülheimer Döner-Bude gemacht hatte, ging sie zwei Wochen später wieder dorthin und gab sich als Kontrolleurin des Ordnungsamts aus. Mit einer Aktenkladde unter dem Arm und ausgerüstet mit einem falschen Ausweis wollte sie umgehend die Gesundheitszeugnisse der Angestellten sehen. Da der Mitarbeiter die geforderten Papiere nicht zur Hand hatte, verlangte die Frau 2000 Euro „Bußgeld" von ihm. Schließlich einigte man sich auf 800 Euro, die der Mann ihr gegen Quittung aushändigte. Wegen Amtsanmaßung und Erpressung stand die 33-Jährige nun vor dem Amtsgericht.

Seine Mandantin habe einen „privaten Kreuzzug gegen Gammelfleisch" geführt, erklärte ihr Anwalt, um die Frau zumindest gegen den Vorwurf der Erpressung in Schutz zu nehmen. Immerhin hatte sie in einem türkischen Supermarkt mit der gleichen Masche 100 Euro kassiert. Dort habe ihr Mann kurz zuvor Hackfleisch gekauft, das „grün angelaufen und voller Maden" gewesen sei, so der Anwalt .. So zeigte sich die Amtsrichterin unbeeindruckt von dem vermeintlichen „Kreuzzug" und verurteilte die Frau zu 1350 Euro Geldstrafe. (Kölnische Rundschau, Christoph, Pierschke)