Mülheim / Köln - Einige haben es sichtlich eilig. Wollen aus der Bahn huschen und starren dabei angestrengt aufs Handy. Wichtiger, geschäftiger Gesichtsausdruck. Die Leute in den dunkelblauen Uniformen lassen sich davon nicht beeindrucken. Aus dieser Bahn kommt jetzt keiner raus. 20 KVB-Kontrolleure auf einmal, dazu sechs Polizisten plus Leute vom Ausländeramt - da ist der Weg auf den Bahnsteig blockiert.
Und wenn doch einer durchwischt, warten vor der Treppe zwei Polizisten. "Wir sichern hier ab, wenn einer flitzen gehen will", sagt einer der Beamten. Sein Grinsen sagt: Hier geht keiner flitzen. Die KVB nennt diese Aktion "Standkontrolle". Das trifft es, denn erstmal steht alles. Solange nicht alle Fahrgäste kontrolliert sind, fährt die Bahn nicht weiter.
(KR)
Kommentar: Die Kontrollen nutzen nichts, die Strafen schrecken nicht. Man kann beides verschärfen, wenn man unbedingt Krieg will. Man kann sich den Stress auch sparen, Bahnfahren frei geben und über eine neue Finanzierung nachdenken. Eine Nahverkehrsabgabe für jeden Kölner in Höhe von 40 Euro monatlich und alle kriegen eine übertragbare Jahreskarte. Touristen zahlen extra und die KVB schreibt schwarze Zahlen. (rb/MF)