Buchheim - Was geht in einer jungen Mutter vor, die ihr Kind heimlich in der Wohnung zur Welt bringt, das Baby in ein Laken wickelt und sich dann nicht weiter darum kümmert? Tabea B. (26) wird auf diese Frage eine Antwort geben müssen. Seit gestern wird ihr vor dem Landgericht der Prozess wegen Totschlags gemacht .. Am ersten Verhandlungstag beim Verlesen der Anklage. Über das Familiendrama, das sich hinter der Tat verbirgt, sollen die nächsten Prozesstage Auskunft geben.
Im Ermittlungsverfahren hatte die aus den neuen Bundesländern stammende Angeklagte bereits erklärt, sie habe sich so geschämt, weil das Kind nicht von ihrem Mann sei. Deswegen hatte sie dem Ehemann die erneute Schwangerschaft verheimlicht. Auch die beiden jüngsten ihrer drei Kinder, damals ein und drei Jahre alt, haben den Aussagen im Ermittlungsverfahren zufolge andere Väter. Lediglich das älteste, fünfjährige Kind stammt von dem Ehemann. Er soll sich laut Anklage allerdings um alle drei Kinder der 26-jährigen Mutter rührend gekümmert haben.
„Es ist eine schreckliche Geschichte, und es tut ihr sehr leid. Alle Beteiligten wären froh, wenn man das Geschehen rückgängig machen könnte,“ erklärte der Verteidiger von Tabea B. am Rande des Prozesses.
(Kölnische Rundschau, Harriett Drack)