Mülheim / Berlin - Der Berliner Bürgermeister Buschkowsky war 2008 zu Gast in Mülheim und hat für die Stadtteilarbeit wertvolle Anregungen gegeben (Stadtteilmütter). Die Problemlage Migration-Jugend-Arbeit-Gewalt ist in Berlin vergleichbar wie in Mülheim. So kreativ, wie der Bürgermeister das Problem in seinem Gebiet angeht, hat die Berliner Jugendrichterin Heisig in ihrem Fach von sich reden gemacht.
"Tod einer Richterin - Auf den Spuren von Kirsten Heisig", heißt der 45 Minuten lange WDR-Film
(ARD, 9. März, 22.45 Uhr), in dem zahlreiche Kollegen, Weggefährten und Politiker wie Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) zu Wort kommen. Kazim Erdogan von der Türkischen Männergruppe Neukölln sagt über die Nachricht von ihrem Tod Anfang Juli 2010: "Ich habe eine Stunde geweint, ununterbrochen."
Gibran, einer der von ihr verurteilten, kriminellen Jugendlichen aus Neukölln, meint dagegen: "Wir haben sie gehasst. Sie war für uns schlimmer als der Teufel." Heisig wurde auch in Richterkreisen abgelehnt, man neidete ihr die Prominenz und wies die Kritik am schwerfälligen Justizsystem zurück. Kurz nach dem Tod der 48-Jährigen erschien ihr Buch "Das Ende der Geduld. Konsequent gegen jugendliche Gewalttäter."
(KStA)