Mülheim - Es ist laut im Köln-Mülheimer Genovevabad - zwei Dutzend Grundschüler aus dem benachbarten Stadtteil Holweide tummeln sich aufgeregt in dem gerade frisch renovierten Bad. Schwimmlehrerin Sonja Gerlach hat alle Hände voll zu tun, um gemeinsam mit ihren zwei Kollegen den Überblick zu behalten über das bunte Gewimmel aus Schwimmnudeln, Schwimmbrettern und Kindern.
Rund 40 Prozent aller 8-10-jährigen Kinder können nach jüngsten Erkenntnissen der Deutschen Lebensrettungs-Geselschaft (DLRG) nicht schwimmen. Ertrinken ist nach Verkehrsunfällen die zweithöchste Todesursache von Kindern und Jugendlichen. "Wir müssen zunehmend feststellen, dass Kinder insgesamt immer weniger Bewegungserfahrung haben, auch im Wasser." sagt Diplom-Sportlehrerin Sonja Pieper.
Sie leitet seit zwei Jahren in Köln ein Projekt, das diesem bedrückenden Trend entgegenwirken soll. Von der Stadt initiiert, haben seit Beginn des Schuljahres 2008/09 fast alle Schüler der 170 Kölner Grundschulen regelmäßig Schwimmunterricht in 22 Schwimmbädern. 1,5 Millionen Euro stellte die Stadt zu Beginn für das Projekt zur Verfügung.
(ARD-Sportschau)