Mülheim / Köln - Der Ausschuss für Soziales und Senioren der Stadt Köln beschäftigt sich mit dem Anstieg der Angebote von Suppenküchen und insbesondere der Verteilung von kostenlosen Lebensmitteln an Bedürftige in Köln. Aus diesem Grund hat die Stadt am 27.01.11 eine Fachtagung in den HöVi-Räumen der St. Theodor Kirche in Vingst veranstaltet.
Die Sozialraumkoordinatoren Greven-Thürmer und Ellerbrock berichteten aus ihrer praktischen Erfahrung, dass Lebensmittelausgaben zwar bürgerschaftliches Engagement und Vernetzung in den Stadtteilen förderten, die soziale Spaltung aber erhalten bleibe und die Gefahr einer Stigmatisierung "armer Stadtteile" bestünde.
In seinem Vortrag machte Professor Selke deutlich, dass kostenlose Lebensmittelausgaben das Problem struktureller Armut in Deutschland nicht beseitigen: Wir sollten uns als Gesellschaft nicht angewöhnen, über die Beifahrertür einzusteigen, wenn die Fahrertür klemmt. Armutslinderung sei keine Armutsbekämpfung.
(Stadt Köln)