Mülheim - Ist das noch witzig - oder geschmacklos und verletzend? Die mit Abstand seltsamste Szene spielt auf der Bühne in einem Klosterstübchen: Dort lädt Bruno Schmitz in der Rolle des umstrittenen und abgesetzten Bischof Walter Mixa zu einer Weinprobe ein. Als Weinverkoster ledert Mixa schwer angeheitert über Missbrauchsskandale und Kirchenfürsten.
Er bezeichnet Papst Benedikt als "das Frettchen des Herrn, dumm wie eine Rolle Oblaten, umgeben von servilen Höflingen." Und weiter: "Aber der Höhepunkt war der Weltjugendtag hier in Köln: Benedikt und Joachim ließen sich wie zwei frischvermählte Schwuchteln über den Rhein schippern. Ich bin ja der letzte, der etwas gegen Homosexualität hat, aber doch nicht mit so alten Knochen. Da haben wir in der Katholischen Kirche ganz andere Möglichkeiten.
(BILD)Kommentar: Stunksitzungs-Sprecher Rau ist sich sicher: "Wir sind Kabarett, wir dürfen das." Die BILD dagegen vertraut auf Selbst-Zensur: "Mal sehen, was der WDR davon senden wird." Mal ehrlich: Kann denn der Spott über ein Verbrechen - und sei er noch so geschmacklos - schlimmer sein als das Verbrechen selbst? (rb/MF)