Istanbul - In den Veröffentlichungen von Wikileaks finden sich auch Beschreibungen anderer guter Freunde der Vereinigten Staaten, nicht nur der Deutschen. So macht sich der ehemalige US-Botschafter in der Türkei,
Eric Edelman, Gedanken über die Rolle des Islam in der Türkei: "Während des zurückliegenden hundertjährigen säkularen Drucks hat der Islam gelernt, sich vor der Öffentlichkeit zu verbergen.
Im Ergebnis hat die Türkei heute einen verarmten Islam, durchsetzt von Heuchelei und Intoleranz gegen andere Religionen und unfähig, radikale Kräfte in den eigenen Reihen zurückzudrängen. Die Imame sind größtenteils ungebildet und bereit, Vorurteile gegen Christen und Juden in ihren Reden zu transportieren." Die Analyse ist die persönliche Meinung eines Mannes, der in der Türkei nicht gut gelitten war.
So nimmt Erdogan zu den Veröffentlichungen eine Verteidigungshaltung an: "Der türkische Ministerpräsident hat Veröffentlichungen kritischer US-Dokumente über die Internetplattform WikiLeaks als fragwürdig bezeichnet. Seine Regierung werde die Unterlagen aber prüfen." Fragwürdig steht also schon fest und geprüft wird später .. (rb/MF)