Mülheim - Es gibt noch einiges zu tun. Aber da viele mit anpacken, wird sich das Sanierungsprojekt „Alte Güterhalle“ doch stemmen lassen. „Täglich arbeiten hier drei bis vier Leute aus unserer Gruppe“, sagt Rainer Kippe, Mitbegründer der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM). Das länger leer stehende Gebäude am Rhein gehört der Kölner Hafengesellschaft. Doch die hat es vorerst den 20 Mitgliedern der Initiative überlassen - darunter ehemalige Obdachlose und behinderte Menschen.
Das Kollektiv plant, in dem um 1890 errichteten Gemäuer einen Gebrauchtmöbel-Handel einzurichten. Denn die Mitstreiter verdienen ihr Geld unter anderem damit, Mobiliar zu verkaufen, das sie bei Wohnungsauflösungen abtransportieren .. Bei der Renovierung des historischen Gebäudes, das einst über einen Gleisanschluss der „Werftkleinbahn Mülheim-Nord“ verfügte, gehen die „Bauarbeiter“ von der SSM mit Liebe fürs Detail zu Werke .. Für Baumaterial stellte die Stadt 30 000 Euro bereit.
Auch Handwerker unterstützen die SSM, legen für einen günstigen Preis den Estrich, helfen beim Dachdecken, bei Installateurarbeiten. Fast immer dabei: Rentner Rudi Tenten. „Einer unserer Freunde und ehemaliger Elektromeister“, so Kippe, „unter anderem hat er den Strom gelegt und die Abflüsse.“ Auch das ist bürgerschaftliches Engagement.
(KStA, Petra Recktenwald)