Mülheim / Erbil - Christen leben seit 2000 Jahren im Zweistromland, länger als Muslime. Unter der Herrschaft Saddam Husseins konnten sie sich persönlich sicher fühlen. Seit dem Sturz von Saddam hat sich die Zahl der Christen im Irak halbiert. Rund 600.000 leben noch im Land.
Die EU nimmt 10.000 Irak-Flüchtlinge auf, Deutschland 2500, die große Mehrheit sind Christen. Pfarrer Sabri in Erbil: "Natürlich ist nicht die Masse der Muslime schuld, die Täter sind Extremisten. Christen haben mehr als andere Iraker zu leiden, weil ihnen das Stammesdenken fremd ist, niemand schützt sie, keine politische Partei oder ausländische Macht."
(ARD)
Kommentar: Schuld an der Christenvertreibung im Irak ist nicht der Islam, sondern muslimische Extremisten. So ist das ja auch in der Türkei und anderen muslimischen Ländern. Hier wie dort eine faule Ausrede: Solange die friedliche muslimische Mehrheit die verfolgte christliche Minderheit nicht schützen kann oder will, macht sie sich mitschuldig. (rb/MF)