Deutz - Köln ist eine alte Stadt. Man kann graben, wo man will, man findet immer wieder interessante Dinge. So ist es auch bei dem gar nicht so historischen Bauprojekt Barmer Viertel. Man musste sich wundern, dass die Stadt zuerst ein intaktes Wohnviertel abreißt, großzügig beim Umzug hilft und anschließend mit riesenroten Zahlen auf dem geräumten, unbebauten Grundstück sitzen bleibt.

Der Journalist Frank Überall hat für den WDR recherchiert, wie der Abriss, die Neuplanung und Nichtbebauung mit amerikanischen Investitionen in den Kölner Untergrund zusammenhängen. Ein wichtiges Stichwort hierbei ist das Cross-Border-Leasing. Eine Investitionsversprechung in der Art von: "Sie brauchen nicht zu arbeiten, nur einzusacken. Unterschreiben Sie unten rechts."

Wie man nicht erst seit der Lehman-Pleite weiß, ein nur bedingt realistisches Modell. Gestandene Kölner Ratsmitglieder, die sich privat eher die Hand abhacken würden, als unlesbare 1000-seitige Verträge auf Englisch (!) zu unterschreiben, sind im Auftrag der Stadt plötzlich ganz mutig. Nun ja, in einer Stadt, die den Dom nach jahrhundertelanger Pause doch noch fertig gebaut hat, lernt man vielleicht, an Wunder zu glauben .. (rb/MF)

Holweide / Köln - Die Stadt will die Verkehrsüberwachung intensivieren. Dazu sollen neue Starenkästen aufgestellt werden. Einer davon auf der Bergisch Gladbacher Straße an der Anschlussstelle Holweide in Fahrtrichtung Mülheim. Die von der Verwaltung ausgewählten Standorte gehören zu zwölf Unfallbrennpunkten, die die Unfallkommission benannt hat. (KStA)

Kommentar: Stimmt! Wenn man sich die einspurige Bergisch Gladbacher Straße von Dellbrück aus im Schritttempo bis Holweide vorwärts gequält hat, kommt ein kleines zweispuriges Stück, auf dem mal eine Schlafmütze überholen oder an den Rechtsabbiegern zur Autobahn vorbeizischen kann.

Leider kommen einem dabei die Linksabbieger aus der Gegenrichtung schon mal in die Quere und das versaut dann die Statistik. Fahren Sie also in Zukunft auch hier brave 50 Km/h und trösten Sie sich mit dem Gedanken, daß Mülheim umso schöner wird, je langsamer man sich ihm nähert. (rb/MF)