Mülheim / Köln - Klirr! Das Glasflaschenverbot an Karneval 2010 war rechtswidrig. Das entschied am Donnerstag das Kölner Verwaltungsgericht. Folker Stemshorn, Vorsitzender Richter, stellte fest: "Die Mitnahme von Glasflaschen stellt keine Gefahr dar." Er gab damit Klagen von einem Anwohner und vier Kioskbesitzern statt. Der Richter bestätigte damit eine Eilentscheidung vom Februar.

Eine heftige Klatsche für das Ordnungsamt der Stadt Köln. Dessen stellvertretender Leiter Hubertus Tempski hatte vor Gericht den Erfahrungsbericht der Session 2010 vorgelegt. Der besagt: Viel weniger Glasmüll auf den Straßen (Bereich Altstadt und Zülpicher Viertel), viel weniger Verletzte. "Wir hatten nur positive Rückmeldungen", sagte Tempski. (EXPRESS)

Kommentar: Schade. Im Bemühen, dem Rüpel-Karneval einen faulen Zahn zu ziehen, hat die Verwaltung wieder eine Flasche zwischen die Beine geworfen bekommen. Man muss sich fragen, welche Art von "Güterabwägung" das Gericht da getroffen hat. Die öffentliche Sicherheit muss den Scherbenhaufen weichen? Ein Armutszeugnis. (rb/MF)