Mülheim / Bangkok - 1000 Kandidaten hatten sich für den Wettbewerb um den Titel des besten Nachwuchsmullahs im Bezahlsender "Astro" angemeldet. Zehn durften jeden Freitag das Ziel der Schau verbreiten, das der oberste Schiedsrichter Hasan Mahmud verkündet hatte: "Die Bekämpfung von sozialer und moralischer Dekadenz."
Die aufgepeppte Show versucht, dem aufkommenden, fundamentalistischen neuen Zeitgeist Malaysias in hippes Image zu geben. Rund 60 Prozent der 28 Millionen Einwohner folgen dem Islam und viele der entscheidenden Gründerfiguren von Jemaah Islamiyah, dem südostasiatischen Ableger von Osama bin Ladens al Kaida stammten aus dem Land.
(KStA)Kommentar: "Deutschland sucht den Super-Star!" war bis gestern die blödeste Show des Planeten. Heute wissen wir, dass wir Dieter Bohlen Unrecht tun. Denn während die Regierung in Kuala Lumpur noch überlegt, ob "Christen und Hindus das Wort Allah überhaupt nutzen dürfen", hat Didi längst die Rechte an den Worten Allah, Mohammed, Gott und Jesus erworben. Für seine nächste Casting-Show: "Wir suchen den neuen Propheten!" (rb)