Totentanz
Mülheim / Duisburg - Einen Tag nach der Katastrophe auf der Loveparade sind die meisten Fragen zum Ablauf und der Verantwortung gestellt. Die zuständigen Behörden und Gerichte werden sich in den nächsten Monaten damit beschäftigen, Antworten zu finden. 19 Tote und über 340 Verletzte ist die vorläufige Zwischenbilanz.
Der Ablauf des Unglücks lässt einen schaudern. Wer schon mal den Druck einer größeren Menschenmenge gespürt hat, kann das nachvollziehen. Der unerbittliche Druck raubt einem zuerst die Bewegungsfreiheit und dann den Atem. Jeder drückt und wird gedrückt, aber es gibt keinen Ausweg. Die Angst steigt und die Leute stecken sich gegenseitig mit ihrer Panik an.
Wie kann es aber sein, dass um 17 Uhr die Leute totgetrampelt werden und die Party ungerührt bis 23 Uhr weitergeht? SECHS STUNDEN! Gab es keine Durchsage des Veranstalters? Kein Blaulicht gesehen, keine Sirenen gehört, mit niemand gesprochen? Kein Handy, kein Twitter, keine SMS? Die ganze Welt weiß Bescheid, aber die "Love"-Parade tanzt einfach weiter? (rb)