Mülheim / München - In deutschen Betrieben werden vielerorts die gesetzlichen Mindestlöhne unterlaufen. Dies geht nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe) aus einer ersten Bilanz der Bundesregierung hervor, die das Arbeits- Ministerium nach einer Anfrage der Grünen zusammengestellt hat.
Kontrollen gelten in der Baubranche als extrem zeit- und personalaufwendig. 6400 Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Zolls müssen bis zu 70.000 Baustellen im Bundesgebiet prüfen, der zusätzliche Personalbedarf wird auf 3500 Stellen hochgerechnet. "Der Staat kann so seiner Schutzfunktion gegenüber den Beschäftigten nicht gerecht werden", sagte die Arbeitsrechtsexpertin der Grünen, Beate Müller-Gemmeke.
(KStA)
Kommentar: Das Argument "zuwenig Personal zur Überwachung" ist Unfug. Bei Hartz4 klappt das doch auch. Man darf politische Gründe vermuten. Die Baubranche weiß genau, wem sie welche Aufträge zu verdanken hat und spendet den Parteien großzügig. Vor allem bei öffentlichen Aufträgen, denn da ist am meisten zu holen. (rb/MF)