Flittard - Seit der Gründung von St. Pius in Flittard vor 51 Jahren wurden alle Taufen, Hochzeiten und Sterbefälle in den Kirchen- Büchern verzeichnet. Die Angaben sind wichtig, um Bescheinigungen auszufertigen und stellen auch ein unersetzliches Stück Geschichte dar. Umso empfindlicher traf es die Gemeinde, als die Bücher im November 2009 verschwanden.
Einbrecher, die ins Pfarrbüro eingedrungen waren, hatten sie neben 2.500 Euro Bargeld aus dem Tresor mitgenommen. Bis heute sind die Dokumente nicht wieder aufgetaucht. Am Montag hat im Kölner Landgericht der Prozess gegen die Beschuldigten begonnen, denen neben mehr als 30 weiteren Taten dieser Raub vorgeworfen wird.
Zum Beispiel verschafften sie sich in Stammheim Zugang zur Wohnung einer 76-jährigen, indem sie ihr Zahnschmerzen vorgaukelten. Der Verlesung der Anklageschrift folgte ein Rechtsgespräch, um die Angeklagten gegen "Strafrabatte" zu Geständnissen zu bewegen. Die Beweislage scheint erdrückend, die Ermittler sammelten zahlreiche Handy- und GPS-Daten.
(KStA)