Osterpredigt
Köln - In seiner Osterpredigt wirft Kardinal Meisner dem gottlosen Europa vor, zu einer Lust- und Spaßgesellschaft verkommen zu sein. Ja, es stimmt. Statt für Gotteskrieger haben wir uns für Dirk Bach im Dschungelcamp entschieden. Denn Meisner's Worte von der gesicherten Existenz der Welt Gottes, obwohl sie nicht überprüfbar, nicht beweisbar und nicht wahrnehmbar ist, sind für viele Menschen eine Zumutung.
Aus dieser Wortwolke fährt noch ein Blitz auf uns herab: "Dabei zerstören sie die Ressourcen der Welt und werden in ihrem Ewigkeitshunger doch nicht gesättigt." Ganz so, als sei die Kirche bei allen Umweltschutz-Initiativen die führende Kraft. Und ganz so, als fürchtet die Kirche um ihr lukratives Jenseits-Geschäft: "Das schlimmste am Atheismus sei, dass der Mensch auf Ziele reduziert wird, die mit dem Tode enden."
Ist das nicht normal? Sollte der Mensch nicht zuerst die Erde bestellen, bevor er sich am Gärtnern im Himmel versucht? Täglich sterben tausende Menschen an Hunger und Krankheit. Erst, wenn die gefüttert sind, wollen wir etwas hören von der "Österlichen Gemeinschaft, die in der Welt, aber nicht von der Welt ist, weil sie bereits Anteil hat an der herrlichen Welt des Auferstandenen". Ja, nicht von dieser Welt, das glauben wir gerne .. (rb/MF)