Mülheim/Köln -
Dass Köln so schmuddelig ist, liegt an seinen Bewohnern. Dafür sammeln die Stadtentwässerungsbetriebe jedes Jahr gewichtige Beweise. Der Kölner lässt nicht nur Zigarettenkippen und Kaugummi aufs Pflaster fallen, sondern kippt auch gerne Abfälle in Toilettenschüsseln.
Wir haben in unserer Kläranlage ein Drittel mehr Müll als andere Großstädte, sagt Heinz Brandenburg von den Klärwerken. 12 000 Kubikmeter Müll spülen die Kölner jedes Jahr über ihre Toiletten in ihre Kanalisation. Anderes Papier als Toilettenpapier gehört nicht hinein, auch keine Tempos. Keine Wattestäbchen, keine Watte, keine Slipeinlagen, keine Haare, keine Zigaretten.
Das muss alles in den Restmüll. Auch Lebensmittel sind tabu. Die nähren bekanntlich die Ratten im Kanalnetz. Und kein Bratfett. Das erkaltet und setzt sich an Rohrwänden fest. Besonders fahrlässig ist das Entsorgen von Medikamenten. Die Tabletten lösen sich auf. Diese Wirkstoffe können wir nicht aus dem Wasser herausholen. Sie fließen ungeklärt in den Rhein.
(KStA)