Mülheim - Immer mehr Kinder sind arm und sozial ausgegrenzt. Waren im Jahr 2000 noch 1,45 Millionen von 15,6 Millionen Kindern auf Sozialhilfe angewiesen, sind es heute landesweit 2,5 Mio. von 14 Millionen - und in 25 Jahren werden es vier bis fünf von zehn Millionen Kindern sein, redete gestern auf dem Podium im Rathaus Heinz Hilgers Tacheles.
Der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes warnte: "Das Land steuert auf eine Katastrophe zu, wir handeln nicht richtig." Auch wenn zuvor Redner NRW-Minister Karl-Josef Laumann aufgezeigt hatte, dass Land und Kommunen eine Menge gegen das Problem tun. Aber nicht genug, findet Hilgers - und erhielt dafür viel Applaus.
(KR)Kommentar: Die Diskussion über Kinderarmut lenkt vom Thema ab. Denn zuerst sind die Eltern arm, vorwiegend durch Arbeitslosigkeit oder "Flucht" des männlichen Partners. Ein "Familienverbot" kann aber niemand wollen, wie also statten wir diese Familien aus? Mit Sozialhilfe und einem Joghurt von der "Tafel" ist es nicht getan. Völlig neben der Spur war am Sonntag aber der EXPRESS mit: "Kostenlose Kondome für Hartz-4-Empfänger!" (rb/MF)