Mülheim/Paris - Liebe Leser, wir haben vor wenigen Tagen über den Burka-Streit berichtet. Da der Islam keine strenge Lehr-Autorität kennt, können sich einzelne Imame überraschend fortschrittlich äußern: "Der Prediger von Drancy, Chalghoumi, hält Vollschleier wie die Burkas und Nikabs für "sexistische Herrschaftsmittel" ohne Grundlage im Koran." (KStA)

Kommentar: Das geht für Strenggläubige, die sich auf eine bestimmte Auslegung des Lehre festgelegt haben, natürlich gar nicht. Die wollen sich ihre sexistischen Herrschaftsmittel nicht wegnehmen lassen und bedrohen den Imam mit dem Tode. Am Freitag verließ er unter Polizeischutz und Beschimpfungen von Gläubigen das Gotteshaus.

Gemeindemitglieder nennen in dem Zusammenhang ihre Moschee einen "Hafen des Friedens" für alle Muslime, der "nicht für politische Zwecke missbraucht" werden dürfe. Das ist geschickt formuliert: Wer dem rechten Glauben folgt, ist nicht politisch, sondern friedlich-religiös. Wer eine andere Meinung hat, siehe oben, handelt politisch und ist ein Lügner. (rb/MF)