Naturfreundehaus Köln-Höhenhaus am Tag der Eröffnung 1957 (Foto/Naturfreunde Köln-Höhenhaus)
Solidarität und frische Luft
Höhenhaus - Salzstangen im Glas, Haarnetze, ein altes Waschbrett, rosa Frauenunterröcke, Lux-Seife für 50 Pfennig das Stück, ein Teppichklopfer und Willy Millowitschs Schallplatte „Wir sind alle kleine Sünderlein“ erinnerten im Naturfreundehaus Höhenhaus an die Atmosphäre der 1950er-Jahre. Was in diesen Jahren sonst noch passierte: „Der erste Satellit wurde von der UdSSR in den Weltraum geschossen, die EWG als Vorläufer der heutigen EU gegründet und das Naturfreundehaus in Höhenhaus eingeweiht.“
Mit diesen Worten begann Elfriede Schmitz, Vorsitzende der Naturfreunde-Bezirksgruppe Höhenhaus, ihre Rede anlässlich des 50-jährigen Bestehens dieses Hauses, in dem mehr als 100 Naturfreunde jetzt zu einer Festveranstaltung zusammen kamen. Neben zahlreichen Grußworten, einem Festvortrag zu 100 Jahren Naturfreunde in Deutschland und Musik des Zupforchesters der Kölner Naturfreunde Melodiker wurde eine umfangreiche Dokumentationsausstellung eröffnet. Darin führen historische Fotografien, Briefe, Protokolle, alte Mitgliedsausweise und andere Zeitzeugnisse anschaulich die Idee der Naturfreunde im Zeitlauf eines wechselvollen Jahrhunderts vor Augen.

1953 hatten die Höhenhauser Naturfreunde das Grundstück an der Honschaftsstraße erworben und dort vier Jahre lang ein Gebäude mit Versammlungsraum, Sitzungszimmer, Schlafräumen, Bibliothek, Küche, Fahrradraum, Dunkelkammer, Duschen und eine Wohnung für den Hauswart errichtet. Damit begann zugleich das Bestehen einer eigenständigen Höhenhauser Bezirksgruppe. Bis dahin waren die Mitglieder Teil der Mülheimer Naturfreundegruppe gewesen. Die hatte sich bereits 1946 neu gegründet, nachdem die Naturfreunde 1933 mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland aufgrund ihrer Nähe zur sozialistischen und kommunistischen Bewegung verboten und enteignet worden waren....

Während die Kinder- und Jugendarbeit bei den Naturfreunden traditionell einen hohen Stellenwert hat, ist der Altersdurchschnitt heute sehr hoch. Und das, obwohl die Mitgliederzahl in der Höhenhauser Bezirksgruppe seit der Hauseröffnung 1957 sogar leicht gestiegen ist. Vor allem die Jahrgänge, die Ende der 1940er-Jahre und in den 1950er-Jahren beitraten und die so genannten jungen Senioren prägen heute die äußerst vielfältigen Aktivitäten. In Zeiten zunehmender Individualisierung und Globalisierung vertrauen die Naturfreunde, so Festredner Rudi Klug, auch weiter auf die Kraft eines solidarischen Gemeinschaftsgedankens. Denn: „Die Naturfreunde-Idee lebt. Das Thema Natur und Umweltbewusstsein ist so aktuell wie nie zuvor. Und die Naturfreunde transportieren wie keine andere Einrichtung die Idee eines alle gesellschaftliche Gruppen umspannenden Gemeinsinns.“ (Kölner Stadt-Anzeiger, Jürgen Kisters)

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Redaktion Mülheimer Freiheit
NRW
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